Die 10 schrägsten Museen der Welt
In diesen Schatzkammern kommen Liebhaber des Außergewöhnlichen voll auf ihre Kosten.

Ein Taucher betrachtet ein Auto im MUSA, dem Unterwassermuseum für zeitgenössische Kunst in Cancún, Mexiko.
Die 10 skurrilsten Museen der Welt im Überblick
- Plastinarium in Guben, Deutschland
- Das Momofuku Ando Instant Ramen Museum in Osaka, Japan
- Das Sex-Museum in New York, USA
- Das Internationale Spionagemuseum in Washington, D.C., USA
- Das Mumien-Museum in Guanajuato, Mexiko
- Das Unterwassermuseum in Cancún, Mexiko
- Das Phallus-Museum in Reykjavík, Island
- Internationales Toiletten-Museum in Neu-Delhi, Indien
- Folter-Museum in Amsterdam, Niederlande
- Das Bauchredner-Museum in Fort Mitchell, USA
Was macht ein ganz gewöhnliches Objekt zu etwas Außergewöhnlichem? Wenn man es in ein Museum stellt.
Egal wie scheinbar seltsam oder alltäglich, diese Objekte gewähren uns einen kleinen Blick in die Geschichte unserer Welt und verbinden uns mit unserer Vergangenheit. Sie enthüllen unsere Faszination mit der dunklen Seite des Lebens, aber auch unsere brillantesten Ideen und die unendliche Kreativität des menschlichen Verstands.
Plastinarium in Guben, Deutschland

Gunther Von Hagens‘ Plastinations-Ausstellung zeigt präparierte Körper in kreativen Posen– wie diesen Bogenschützen –, um die Komplexität des menschlichen Wesens hervorzuheben.
Nachdem er sich 39 Jahre lang intensiv mit den Themen Medizin, Sezierung und Chemie beschäftigt hatte, gelang es Gunther von Hagens die Plastination zu perfektionieren – eine kontrovers diskutierte Technik, bei der Polymere genutzt werden, um menschliches Gewebe zu konservieren. Besucher des PLASTINARIUMS erhalten eine Lehrstunde in der Geschichte der Anatomie, wohnen dem Prozess der Plastination bei und können in der Ausstellung Menschen und Tiere und kreativen Posen betrachten. Das Zentrum organisiert auch die Wanderausstellung „Körperwelten“, die bereits heftige ethische Diskussionen über die Beschaffung von Leichen und den Umgang mit sterblichen Überresten von Menschen auslöste.
Das Momofuku Ando Instant Ramen Museum in Osaka, Japan

Der Instant-Nudel-Tunnel stellt etwa 800 Packungen Nudelsuppe aus und zeigt die Entwicklung von Ramen im Verlauf der Jahrzehnte.

Wer sich in Tokio aufhält, hat auch die Möglichkeit, das Shin-Yokohama Ramen Museum im nahegelegenen Yokohama zu besuchen, in dem es Attraktionen wie den Cup Noodles Park zu sehen gibt.
Im Jahr 1958 erfand Momofuku Ando nach einem Jahr des Experimentierens die ersten Instant-Nudelsuppe der Welt: Hühnchen-Ramen. Das Momofuku Ando Instant Ramen Museum dokumentiert dieses Kapitel der japanischen Esskultur und Besucher können sich einen Überblick über das Suppenangebot aus aller Welt verschaffen. Außerdem können limitierte Ramen-Geschmacksrichtungen aus Hokkaido und Tohoku verkostet werden, und man kann in der My CUPNOODLES Factory seine eigene Suppenverpackung designen.
Das Sex-Museum in New York, USA

In der Brüste-Hüpfburg können Besucher während der Wanderausstellung „Funland: Pleasures and Perils of the Erotic Fairground“ in New York City auf Tuchfühlung gehen.
Das Museum of Sex eröffnete 2002 mit dem Ziel, die Geschichte, Entwicklung und kulturelle Bedeutung der menschlichen Sexualität zu dokumentieren. Das New York Magazin beschreibt den Besuch des Museums wie einen Eintritt ins „Sex-Wunderland“, bei dem man sich in der etwas befremdlichen Brüste-Hüpfburg vergnügen oder alte erotische Fotografien bewundern kann. Im Museum gibt es zahlreiche Wechselausstellungen, aber auch eine dauerhafte Sammlung von über 15.000 Objekten, künstlerischen Arbeiten, Fotografien, Kostümen und historischen Erinnerungsstücken – alles vor dem Hintergrund eines offenen Diskurses über Sex und Sexualität.
Das Internationale Spionagemuseum in Washington, D.C., USA

2007 fuhr eine Parade deutscher Oldtimer anlässlich einer Feier zum Fall der Berliner Mauer vor dem Internationalen Spionagemuseum auf.
Das Internationale Spionagemuseum in Washington, D.C. stellt die weltweit größte, öffentliche Sammlung von Objekten rund um Spionage aus, und beleuchtet damit einen der geheimnisumwittertsten Bereiche der Menschheit. Winzige Kameras, Falschgeld, versteckte Waffen und Chiffriermaschinen lassen die Bedeutung von Geheimdiensten und Spionen auf der ganzen Welt erahnen. Besucher können auch aktiv an Spionageabenteuern teilhaben, sich eigene Tarnidentitäten ausdenken und durch historische Fotografien und Video-Interviews mehr über die besten Spione der Welt erfahren.
Das Mumien-Museum in Guanajuato, Mexiko

Dieses mumifizierte Kind wird im Mumien-Museum in Guanajuato ausgestellt, einem beliebten Spot für Touristen in Mexiko.
In der kleinen Bergarbeiterstadt Guanajuato – einer UNESCO-Welterbestätte – wurden Mitte des 19. Jahrhunderts Hunderte von Toten in den Krypten des Santa Paula Pantheons begraben. Waren Familien nicht mehr in der Lage, die städtische Grabsteuer zu bezahlen, wurden die Körper exhumiert. Dabei entdeckte man, dass die Leichen durch einen natürlichen Prozess, wahrscheinlich begründet in den einzigartigen, klimatischen Bedingungen, mumifiziert worden waren. Die Körper – unter denen sich auch Babys befinden – werden nun im Museo de Las Momias, oder Mumiem-Museum ausgestellt.
Das Unterwassermuseum in Cancún, Mexiko

Das Unterwassermuseum in Cancún entstand durch eine Zusammenarbeit einiger Biologen und dem Künstler Jason deCaires Taylor, der ein „urbanes Riff“ geschaffen hat, in dem zahlreiche Meereslebewesen Heimat finden.
Mitten im azurblauen Wasser um Cancún, der Isla Mujeres und Punta Nizuc wurde 2009 das Museo Subacuático de Arte (MUSA) errichtet und stellt nun über 500 lebensgroße Skulpturen auf dem Meeresboden aus. Die Ozeankunst dient außerdem als künstliches Riff, das speziell entworfen wurde, um das Korallenwachstum zu fördern. So verändert sich die Meereslandschaft beständig. Das Ergebnis ist eine wunderschöne visuelle Repräsentation menschlicher Interaktion mit der Umwelt. Besucher können das Museum entweder von einem Boot mit Glasboden aus besuchen, oder hinuntertauchen.
Das Phallus-Museum in Reykjavík, Island

Im isländischen Phallus-Museum werden mehr als 200 Penisse und Penis-Teile von verschiedenen Land- und Meerestieren ausgestellt.
Dieses Museum steht ganz im Zeichen des Phallus und präsentiert über 215 Penisse und Penis-Teile von Land- und Meeressäugetieren. Präparate von Walen, Elefanten, Walrossen und homo sapiens werden hier ausgestellt, zusammen mit einer Sammlung ausgewählter, phallischer Kunstobjekte. Der Museumsgründer Sigurður Hjartarson entwickelte eine lebenslange Faszination für Phallologie, als er als Kind einen Ochsenziemer (Bullen-Penis) geschenkt bekam – dieser dient als Peitsche für Nutzvieh. 1974 begann er Wal-Penisse zu sammeln und eröffnete dann 1990 das ursprüngliche Museum, nachdem er eine beeindruckende Kollektion angehäuft hatte.
Internationales Toiletten-Museum in Neu-Delhi, Indien

Eine Mitarbeiterin des Sulabh International Museum of Toilets in Neu-Delhi präsentiert eine historische Toilette, wie sie in den 1930er-Jahren benutzt wurde.
Mitten in Indiens quirliger Hauptstadtmetropole widmet sich das Sulabh International Museum of Toilets die Geschichte von Hygiene und Sanitärversorgung von 2.500 v. Chr. bis heute. Von den goldverzierten Toiletten der römischen Kaiser bis zu mittelalterlichen Nachtstühlen zeigt das Museum die Entwicklung der Toilette im Laufe der Geschichte. Und als wären kunstvoll bemalte Nachttöpfe noch nicht faszinierend genug, präsentiert das Museum auch eine Sammlung seltener Toiletten-Gedichte.
Folter-Museum in Amsterdam, Niederlande

Zur Ausstellung des gruseligen Inquisitions-Stuhls im Folter-Museum gehören auch vergrößerte Darstellungen aus alten Büchern und Abhandlungen, die die Geschichte des Instruments und seine Verwendung darlegen.
Zwischen den lebendigen Bars und Hotels entführt dieses finstere Museum seine Besucher mitten im Herzen von Amsterdam ins dunkle Zeitalter der europäischen Geschichte, wo Folter und Hinrichtungen an der Tagesordnung waren. Neben dem dornenbewährten Inquisitionsstuhl und mehreren Richtschwertern stellt das Museum über 40 Instrumente aus, die bei der Befragung von potenziellen Verbrechern, Hexen und politischen Gefangenen benutzt wurden. Außerdem vermittelt das Museum Informationen über moderne Folter – die immer noch in beinahe 100 Ländern angewendet wird – und stellt sich in den Dienst der UN-Antifolterkonvention.
Das Bauchredner-Museum in Fort Mitchell, USA

Lächelnde Bauchredner-Puppen füllen im Vent Haven Museum in Kentucky ganze Sitzreihen.
1910 kaufte sich William Shakespeare Berger seine erste Handpuppe: Tommy Baloney. Bis 1947 war seine Sammlung auf eine so stattliche Größe angewachsen, dass er die Garage an seinem Haus für die Figuren umbaute. 1962 musste er ein zweites Gebäude für sie erreichten. Heute stellt das Vent Haven Museum – das einzige seiner Art – mehr als 800 Bauchrednerpuppen, Fotos, Programmhefte und historische Werke aus Bergers Kollektion aus. Das Museum veranstaltet auch die jährliche ConVENTion, eine Konferenz, die professionelle Bauchredner ebenso wie ihre Fans aus der ganzen Welt anreisen lässt.
Dieser Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
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