Gegen eine Welt ohne Kaffee

Die Region Jalapa, in der einer der erstklassigsten Kaffees Guatemalas wächst, leidet unter Bodenerosion, doch ein Agroforstwirtschaftsprogramm hilft den Farmern dabei, ihre Zukunft und damit die Versorgung der Welt mit hochwertigem Kaffee zu sichern.

Von Jack Neighbour
Veröffentlicht am 6. Mai 2020, 21:43 MESZ
So schafft Agroforstwirtschaft eine Zukunft für den Kaffee in Guatemala

Wir lieben Kaffee, doch laut einer Studie aus dem Jahr 2019 könnte es unsere tägliche Tasse Kaffee vielleicht bald schon nicht mehr geben. Wissenschaftler der britischen Royal Botanic Gardens behaupten, dass aufgrund von Faktoren wie Abholzung, Schädlingen und Krankheiten in den kommenden Jahrzehnten 60 Prozent aller wilden Kaffeearten aussterben könnten.  Allein der Klimawandel könnte die zum Anbau von Arabica-Kaffee geeigneten Landflächen bis 2050 halbieren.

Nespresso will sicherstellen, dass es nicht so weit kommt. Aus diesem Grund wurde das AAA Sustainable Quality™ Program ins Leben gerufen. Es soll Farmern in erstklassigen Kaffeeanbaugebieten dabei helfen, ihre kleinen Plantagen widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen. Eine Möglichkeit dafür bieten Bäume. Sie sind der Schlüssel zur Zukunft – nicht nur für erstklassigen Kaffee, sondern auch für das wertvolle Erbe der Kaffeeanbau-Kulturen.

Im Rahmen einer Agroforstwirtschaftsinitiative schützen Farmer ihre Plantagen mit „Barriere-Bäumen" – Baumarten, die den Kaffeesträuchern Schatten spenden, den Boden mit Nährstoffen anreichern und die empfindlichen Pflanzen vor widrigen Wetterbedingungen schützen. Bis 2019 wurden 752.132 solcher Bäume gepflanzt.

Foto von Rena Effendi

Bis 2020 plant Nespresso in seinen Kaffeeanbaugebieten in Kolumbien, Guatemala, Äthiopien, Indonesien und Nicaragua eine Aufforstung mit fünf Millionen Bäumen – eine agroforstwirtschaftliche Maßnahme zum Ausgleich der CO2-Emissionen des Unternehmens durch das Pflanzen von Bäumen innerhalb seiner Lieferkette. Doch dieser Insetting-Prozess, der vom forstwirtschaftlichen Partner PUR Projet umgesetzt wird, geht weit über die Erfassung der Emissionen hinaus. Er unterstützt die Wiederherstellung lokaler Ökosysteme und den Aufbau nachhaltiger Strukturen.

Zunehmend unberechenbare Klimabedingungen in der Region haben dazu geführt, dass die natürliche Bewaldung verschwunden ist – und mit ihr wichtige Nährstoffe für den Boden und die Tierarten, die das Land stark machen. Doch mit dem Anpflanzen der richtigen Baumsetzlinge auf ihren hoch gelegenen Berghängen unterstützen Kleinbauern wie Willy Solares Aguilar aus Jalapa, Guatemala, die volle Regenerierung der Biodiversität. 

BELIEBT

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    Im Rahmen ihres Trainings pflanzen Gemeindemitglieder und Farmer Baumsetzlinge auf einem Schaufeld. Diese Bäume werden als Barriere zur Verhinderung von Bodenerosion dienen, die in dieser Region ein ständig wiederkehrendes Problem darstellt.

    Foto von Rena Effendi

    „Die Bäume sind für uns ein Neuanfang“, sagt Don Willy. „Vögel und andere Wildtiere sind auf meine Farm zurückgekehrt. Nespresso bringt uns bei, den Planeten zu schützen. Ich bin mir sicher, dass meine Familie und ich noch viele Jahre lang Kaffee produzieren werden.“

    Seit 2014 arbeitet Don Willy eng mit Agrarwissenschaftlern von Nespresso zusammen, um zu verstehen, wie die Bäume, die er pflanzt, die Zukunft seines Kaffees sichern können – sie reichern nicht nur den Boden an, sie schützen den Kaffee auch vor extremen Wetterbedingungen. Doch ein lukrativer zusätzlicher Vorteil ist, dass Don Willy und seine Frau Maria mit dem Obst und Holz der Bäume ihr Einkommen aufbessern können.

    Jalapa, Guatemala
    Die Folgen eines Erdrutsches. Barriere-Bäume schützen nicht nur die Kaffeepflanzen und ihren Boden vor dem Wetter, ihre Wurzeln vernetzen sich auch und halten so die hügelige Landschaft zusammen. Ohne sie droht die lose Erde abzurutschen.

    Vorausschauende Farmer wie Don Willy, die sich mit Leidenschaft dafür einsetzen, dass die reiche Kaffeeanbaukultur der Region erhalten bleibt, leisten einen wichtigen Beitrag, indem sie andere Farmer dazu ermutigen, die nachhaltigen agroforstwirtschaftlichen Methoden von Nespresso zu übernehmen. Schließlich sind es diese Techniken, mit deren Hilfe sie gewährleisten können, dass ihr Erbe und die weltweite Versorgung mit Kaffee noch über Generationen floriert.

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