Drei unglaubliche Stätten der Felsmalerei in Europa

Orte, die nicht nur durch ihre Schönheit überzeugen, sondern auch aus kunsthistorischer Sicht einen Besuch wert sind.

Von Kitson Jazynka
Veröffentlicht am 23. Aug. 2018, 16:50 MESZ

Genevieve von Petzinger, Paläoanthropologe und Emerging Explorer von National Geographic, steigt immer wieder hinab in alte Höhlen, um die Kunst der Eiszeit zu studieren. Wenn sie vor einem Gemälde steht, das vor über 20.000 Jahren gemalt wurde, empfindet sie es als eine „Brücke, die die Lücke von Zeit und Raum schließt“. Sind die Stätten der Felsmalerei einen Besuch wert? Auf jeden Fall. Von Petzinger, Autorin von “The First Signs: Unlocking the Mysteries of the World’s Oldest Symbols” empfiehlt die folgenden drei Hotspots der Eiszeit, alle in Europa.

Dordogne, Frankreich

Diese Gegend im Südwesten Frankreichs bietet zahlreiche Höhlen mit gut erhaltener Felsmalerei aus der Eiszeit, darunter die berühmte Höhle von Lascaux. Zwei weitere Schmuckstücke befinden sich in unmittelbarer Nähe der Ortschaft Les Eyzies-de-Tayac-Sireuil: Les Comabarelles, eine Karsthöhle mit Gravuren von Menschen und Tieren, und Font-de-Gaume, eine Höhle mit farbenfrohen Felsenmalereien. Auch nicht entgehen lassen sollte man sich die Mammutzeichnungen in der Höhle von Rouffignac.

Wissen kompakt: Höhlenkunst

Kantabrien, Spanien

In der El-Castillo-Höhle findet man einige der ältesten Höhlenmalereien Europas, darunter dutzende roter Handabdrücke, die über 30.000 Jahre alt sind und zum größten Teil von Frauen und Kindern aus der Eiszeit stammen. Expertentipp: In der Höhle kann es ziemlich rutschig werden, deswegen sollte man auf festes Schuhwerk mit guter Sohle nicht verzichten. Im Anschluss kann man zwei bedeutende kantabrische Museen besichtigen, die die Höhlenmalerei unter die Lupe nehmen: das Museum in Altamira und das Museum of Prehistory and Archaeology in Santander.

Vale do Côa, Portugal

Im Osten der Stadt Porto gelegen ist dieses Flusstal einer der besten Orte in Europa für paläolithische Felskunst unter freiem Himmel. Am besten eine geführte Tour im Geländewagen buchen, um ein Plateau zu erforschen, das sich seit der Eiszeit kaum verändert hat. Hier kann man auf hunderten von Felsen eingravierte Bilder bestaunen. „Es ist, als wäre man im Jurassic Park”, so von Petzinger. Ein weiteres Muss: das Côa-Museum, das die Geschichte des Tals erzählt.

Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

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