6 wirklich winzige Tiere

Kleine, zierliche Feen fliegen durch den Dschungel von Costa Rica.

Von Carrie Arnold
Veröffentlicht am 19. Okt. 2018, 14:23 MESZ
Diese Mausmaki-Art ist auf Madagaskar heimisch.
Diese Mausmaki-Art ist auf Madagaskar heimisch.
Foto von Mark Thiessen, National Geographic

Kleinster Primat  

Die südostasiatischen Sulawesi-Koboldmakis (Tarsius) und Madagaskars Mausmakis (Microcebus) scheinen sich im Wettstreit um den Titel des kleinsten Primaten der Welt zu befinden. 

Mit einer Größe von nur etwa zehn Zentimetern passt ein Zwergkoboldmaki problemlos auf eine Hand. Ausgewachsene Exemplare wiegen oft nicht mal 60 Gramm. Mausmakis sind inklusive Schwanz nicht mal 30 Zentimeter lang, wie das National Primate Research Center der University of Wisconsin informiert. Die kleinste Art, der Berthe-Mausmaki, wiegt im Schnitt gerade mal 31 Gramm.

Die Primatologin Mireya Mayor hält auf Madagaskar einen Mausmaki auf ihrer Hand.
Foto von Mark Thiessen, National Geographic
Auf den Philippinen knabbert ein Koboldmaki an einem Insekt.
Foto von Erik Sellgren, Your Shot

Kleinstes Insekt 

Einige der winzigen Insekten, die im Dschungel Costa Ricas umherschwirren, gehören zur Art Tinkerbella nana, deren ganze Gattung nach der kleinen Fee benannt wurde, die Peter Pan im gleichnamigen Kinderbuch zur Seite steht. Im Schnitt sind Exemplare der Art gerade mal 0,25 Millimeter lang – kaum mehr als der Durchmesser eines menschlichen Haars.  

T. nana gehört zu den Zwergwespen (Mymaridae). Von ihrem lieblichen Namen sollte man sich jedoch nicht täuschen lassen: T. nana und andere Zwergwespen sind Parasiten, die auf den Eiern anderer Insekten leben.  

Solche winzigen Tiere überhaupt zu finden, stellt an und für sich schon eine Herausforderung dar. Der Forscher John Huber von Natural Resources Canada und der Entomologe John Noyes vom Natural History Museum in London entdeckten die Zwergwespen, als sie Laub und andere Vegetationsreste am Waldboden auf der Suche nach Eiern durchkämmten. Ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse über die kleinen Insekten veröffentlichten sie im Fachmagazin „Journal of Hymenoptera Research“. 

Trotz ihrer mikroskopischen Ausmaße ist T. nana nicht das kleinste bekannte Insekt der Welt, das fliegen kann. Diese Ehre geht an Kikiki huna, eine auf Hawaii heimische Zwergwespenart. Sie ist nur halb so groß wie T. nana – und bisher wissen die Forscher auch nicht, ob Insekten überhaupt noch kleiner werden können. 

BELIEBT

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    Eine Gattung von Zwergwespen wurde nach der kleinen Fee Tinkerbell (in der deutschen Fassung „Glöckchen“) aus „Peter Pan“ benannt.
    Foto von Jennifer Read

    Kleinstes Wirbeltier  

    Das kleinste bekannte Wirbeltier der Welt ist ein Frosch namens Paedophryne amanuensis, der 2009 in Papua-Neuguinea entdeckt wurde. Seine Durchschnittsgröße beträgt laut einer Studie, die in „PLOS ONE“ erschien, gerade mal 7,7 Millimeter. 

    Wissenschaftler entdeckten den Frosch auf dieselbe Art wie T. nana – indem sie das Laub am Waldboden durchkämmten.  

    Paedophryne amauensis sitzt auf einer US-amerikanischen 10-Cent-Müze (ein Dime), die nur wenig kleiner als eine 2-Eurocent-Münze ist. Die winzigen Frösche leben in den Regenwäldern Neuguineas.
    Foto von Christopher Austin

    Kleinestes Säugetier

    Die Schweinsnasenfledermaus (Craseonycteris thonglongyai) ist eines der kleinsten Säugetiere der Welt. Konkurrenz macht ihr die Etruskerspitzmaus. Da es unterschiedliche Messmethoden gibt (zum Beispiel Körperlänge mit und ohne Schwanz), lässt sich keine eindeutige Antwort darauf finden, was nun wirklich das kleinste Säugetier ist. Die gefährdete Fledermausart ist in Thailand und Myanmar heimisch. Mit einer Körpergröße von 2,8 bis 3,3 Zentimeter wiegt sie gerade mal zwei Gramm. 

    Die Schweinsnasenfledermaus (Craseonycteris thonglongyai) ist die kleinste Fledermaus der Welt.
    Foto von Merlin D. Tuttle, Science Source

    Kleinster Vogel  

    Nach den Zwergwespen mit Feennamen geht es weiter mit Bienenelfen. Dabei handelt es sich um die kleinste bekannte Vogelart, die auch Hummelkolibri genannt wird. Diese gefiederten Tiere leben auf Kuba und den benachbarten Inseln. Sie wiegen nicht mal zwei Gramm und sind nur fünf bis sechs Zentimeter lang. Damit gewinnt Mellisuga helenae, so der lateinische Name der Art, den Preis für die kleinste bekannte Vogelart. Die Bienenelfe teilt aber nicht nur eine Namensähnlichkeit mit den schwarz-gelben Insekten: Sie ernährt sich auch von Blütennektar. Im Gegensatz zu Bienen haben die Vögel aber ein leuchtend buntes Gefieder. 

    Eine Bienenelfe (Mellisuga helenae) sitzt auf einem Zweig in Kuba.
    Foto von Steve Winter, National Geographic

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht. 

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