Weltwasserbericht: Milliarden Menschen ohne sauberes Trinkwasser
Selbst in Europa haben 57 Millionen Menschen keine Wasserleitungen in ihren Häusern. In Deutschland bereitet die Gewässerqualität Sorgen.
Wasser wird immer kostbarer: 2,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem und durchgängig verfügbarem Trinkwasser, 4,3 Milliarden können keine sicheren Sanitäranlagen nutzen. Das geht aus dem aktuellen Wasserbericht der Unesco zum Weltwassertag am 22. März hervor. Die Hälfte der Menschen mit unzureichender Trinkwasserversorgung lebe in Afrika.
„Sicheres Wasser und sichere sanitäre Einrichtungen sind Menschenrechte. Doch für Milliarden Menschen sind diese Rechte nicht verwirklicht“, betont Ulla Burchardt, Vorstandsmitglied der Deutschen Unesco-Kommission. Nötig seien höhere und effektivere Investitionen in die Infrastruktur wie Wasseranschlüsse und Sanitärversorgung, gerechte Gebühren sowie mehr Forschung und Innovation.
Selbst in Europa und in Nordamerika haben nach Burchardts Worten 57 Millionen Menschen keine Wasserleitungen in ihren Häusern. Auch der Zugang zu grundlegenden Sanitäranlagen bleibe 36 Millionen Menschen in beiden Kontinenten verwehrt.
Sehr gut sei hingegen die Trinkwassersituation in Deutschland: „Fast 100 Prozent aller Haushalte sind an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen und haben Zugang zu sicheren sanitären Anlagen“, sagt Burchardt. „Unser Trinkwasser erfüllt laut Umweltbundesamt nahezu alle Qualitätsanforderungen.“
Handlungsbedarf sieht die Unesco allerdings bei den Gewässern. Nur sieben Prozent der deutschen Flüsse und Bäche seien in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand. „Deshalb brauchen wir unter anderem eine neue Landwirtschaftspolitik“, fordert Burchardt.
Wasserverschmutzung
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Berge aus Fett und Müll verstopfen Toiletten, führen zu Rohrbrüchen und werden mitunter gar illegal als Speiseöl verwendet.