Rekordhitze und Dürre: Der Sommer 2019 war extrem
Der deutsche Sommer präsentierte sich in diesem Jahr mit starken Hitzewellen und viel zu wenig Niederschlag.
Der diesjährige Sommer geht nach vorläufiger Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) als drittheißester seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen vor fast 140 Jahren ein. Mit einer Durchschnittstemperatur von 19,2 Grad wurde er nur von den Sommern 2003 (19,7 Grad) und 2018 (19,3 Grad) übertroffen.
Temperaturrekorde im Juli
Großen Anteil daran hatte die extreme Hitzewelle vom 24. bis zum 26. Juli, bei der in Deutschland jeden Tag 40 Grad überschritten wurden. Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen überschritten die Temperaturen die Marke von 42 Grad. So wurden Ende Juli im niedersächsischen Lingen 42,6 Grad gemessen. Mit rund 755 Sonnenstunden übertraf der Sommer 2019 sein Soll um 25 Prozent und kletterte damit auf den vierten Platz seit Messbeginn. Den meisten Sonnenschein erhielten die Insel Rügen und Umgebung mit bis zu 900 Stunden, den wenigsten einige Gebiete Schleswig-Holsteins mit örtlich nur 600 Stunden.
Verschärfung der Dürre
Zugleich hat sich die Dürre nach Angaben des Wetterdienstes deutlich verschärft. Mit rund 175 Litern pro Quadratmeter war die Niederschlagsmenge im bundesweiten Schnitt um 27 Prozent geringer als der Sollwert von 239 Litern.
Galerie: Das Wetter – immer extremer?
Zeichen des Klimawandels?
Die Entwicklung entspreche grundsätzlich den Aussagen der Klimaprojektionen, nach denen längerfristig im Laufe der kommenden Jahrzehnte mit einer Zunahme von Hitzewellen zu rechnen sei. „Der Sommer 2019 zeigt also schon jetzt deutlich, dass der Klimawandel weiter an Fahrt aufgenommen hat“, bilanziert die Behörde.
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