COVID-19 Schnelltests: Studie zeigt hohe Fehlerquote bei Kindern
Forschende aus Köln haben Studien zu Corona-Antigentests analysiert. Gerade bei infizierten Kindern ohne Symptomen sei das Ergebnis oft falsch negativ.

Für viele Kinder gehört das morgendliche Testen mittlerweile zum Alltag – doch die Testergebnisse sind möglicherweise nicht so aussagekräftig wie gedacht.
Für viele Kinder gehört es mittlerweile zum Morgenritual wie das Glas Milch: Schnell noch einen Abstrich, für Kindergarten oder Schule. So soll die Verbreitung der Pandemie in Schach gehalten werden. In einer Studie von Wissenschaftlern des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln, wird diese Methode nun jedoch angezweifelt, denn sie ergab: Die Tests schlagen trotz Infektion oft nicht an bei den Kleinen.
In der Studie, die im BMJ Evidence-Based Medicine erschien und in Kooperation mit der Universität Manchester entstand, wurden 17 weltweite Studien mit mehr als 6.000 Kindern und acht Antigenschnelltests analysiert. Die Studien stammten aus den USA, Spanien und Deutschland. Besonders schlecht schnitten die untersuchten Tests bei Kindern ohne Symptomen ab: Nur bei 56,2 Prozent war das Ergebnis richtig. Über alle Kinder hinweg, also auch jene mit Symptomen, waren 35,8 Prozent der Tests falsch negativ, es blieb also mehr als ein Drittel der Infektionen unentdeckt. Immerhin: die Quote für richtig positiv lag bei 99,1 Prozent.
Mindestanforderungen nicht erfüllt
Die Leistung aktueller Antigentests für den professionellen Einsatz liege unter den Mindestanforderungen, die von der WHO, der US-amerikanischen Food and Drug Administration oder der Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency (UK) festgelegt wurden, warnen die Autorinnen und Autoren. Zu beachten gelte jedoch, dass insgesamt nur acht verschiedene Antigentest untersucht wurden.
Einen deutlich größeren Überblick hatte im vergangenen November das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erstellt: Im Verbund mit Forschenden anderer Institutionen wurden insgesamt 122 COVID-19-Antigen-Schnelltests auf Sensitivität und damit auf ihre Fähigkeit untersucht, das SARS-CoV-2-Virus nachzuweisen. Hier erfüllten 96 der untersuchten Tests die geforderten Kriterien, und damit die große Mehrheit.
Es wurden jedoch keine spezifischen Untersuchungen zu Kindern angestellt. Eine aktuelle Untersuchung des PEI auf die Wirksamkeit von Schnelltests bei der Omikron-Variante ist unterdessen noch nicht abgeschlossen – das Institut hat jedoch schon erste positive Signale gesendet: Die Mehrheit der Tests sei zum Nachweis der Variante geeignet.
