Von Schmalz bis Kaffeesahne: Könnten diese Lebensmittel bald verschwinden?
Es gibt Lebensmittel, die bei jüngeren Menschen unbeliebt sind – und deshalb langfristig in den Supermarktregalen an Bedeutung verlieren könnten.
Noch legen viele Cafés zwei Pakete Kaffeesahne zur Kaffee-Bestellung dazu. Doch in jüngeren Privathaushalten wird das Produkt kaum noch gekauft. Vor allem deshalb könnte es die Kaffeesahne in Zukunft schwer haben.
Es gibt Lebensmittel, die in jeder Generation gleich viel Anklang finden, und solche, die jüngere Menschen weniger kaufen als ältere. Letztere könnten laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Consumer Panel Services GfK in Zukunft stark an Bedeutung verlieren.
Zu diesen Produkten gehören neben tierischen Fetten wie Schmalz vor allem Kaffeesahne, Kaffeefilter und Kondensmilch. Auch um klassische Molkereiprodukte steht es immer schlechter – laut der Studie greifen die jüngeren Generationen immer häufiger zu pflanzlichen Alternativen.
Babyboomer und Wiederaufbauer versus iBrains und Millenials
In seiner Studie hat das zu YouGov gehörende Marktforschungsinstitut analysiert, wie viel Prozent des Umsatzes bestimmter Lebensmittel auf welche Generation entfallen. Mit dabei: die Wiederaufbauer (vor 1952 geboren) und die Babyboomer (zwischen 1952 und 1966 geboren), die Generation X (zwischen 1967 und 1981 geboren) und die Millennials (zwischen 1982 und 1996 geboren). Die jüngste Generation, die berücksichtigt wurde, ist die Gen Z (zwischen 1997 und 2011 geboren), deren Mitglieder in der Studie iBrains genannt werden.
In der Studie wurden nur von den jeweiligen Generationen geführte Haushalte gezählt. Das Kaufverhalten eines iBrains, das noch in einem Babyboomer-Haushalt wohnt, zählte also nicht. Die Trends, die sich jetzt schon abzeichnen, werden sich somit in Zukunft wahrscheinlich nur noch verstärken, heißt es in der Studie des Instituts.
Weniger tierische Produkte und neue Zubereitungsarten für Kaffee
Die Trends beziehen sich vor allem auf die Unterschiede im Konsum von tierischen und pflanzlichen Produkten und in der Art und Weise, wie die Generationen ihren Kaffee zubereiten. Im Jahr 2024 sorgten die Millennials und iBrains beinahe für die Hälfte des Umsatzes, der auf Molkereiersatzprodukte wie Hafermilch oder Joghurtalternativen zurückgeht, Wiederaufbauer und Babyboomer hingegen waren nur für etwa 24 Prozent des Umsatzes verantwortlich. Entwickelt sich dieser Trend weiter, so das Institut, werden Trinkmilch und Milchgetränke, Sahne-Erzeugnisse, Joghurt, Quark und Desserts an Bedeutung verlieren. Noch deutlicher wird dieser Trend bei Schmalz- und Buttererzeugnissen, die von den jüngeren Generationen kaum noch gekauft werden.
Auch die Kaffeezubereitung unterscheidet sich laut der Studie von Generation zu Generation. Obwohl auch iBrains und Millennials Röstkafkaufen, ist ihr Anteil am Umsatz von Kaffeefiltern, Kaffeesahne und Kondensmilch deutlich geringer. „Der Kaffeekonsum hat sich, wie die Nutzung von Speisefetten, grundlegend gewandelt. [...] Vom Filterkaffee zum Espresso, Café Crema, Cappuccino“, heißt es in der Studie.
Wenn der allgemeine Umsatzanteil der Wiederaufbauer nachlässt und die Umsatzanteile der Gen Z und der Millennials zunehmen, könnten es diese Lebensmittel, sollte der Trend anhalten, laut den Studienautor*innen immer schwerer haben. Studienautor Robert Kecskes spricht von potenziellen „Auslaufmodellen des kulinarischen Erbes unserer Großeltern.“