Weniger Stress: Sieben Tipps für die innere Balance
Stress macht krank. Fachleute halten ihn für ähnlich gefährlich wie Rauchen. Doch entspannter leben ist leichter gesagt als getan. Wie finden wir Ruhe und Gelassenheit?

Balanceakt: Vielen Menschen fällt es schwer, ins innere Gleichgewicht zu kommen.
Deutschland steht unter Strom. Einer Studie zufolge fühlen sich gut zwei Drittel der Menschen regelmäßig gestresst. Besonders häufig liegt das an Job, Studium oder Schule. Auch Hausarbeit, Kindererziehung und Pflege zählen zu den oft genannten Stressfaktoren. Hohe eigene Ansprüche oder die Sorge um Angehörige setzen viele zusätzlich unter Druck.
Stress bedeutet: Der Organismus ist in Alarmbereitschaft. Das ist eine natürliche Reaktion. Menschen und Tiere zeigen sie dann, wenn sie besonders gefordert sind. Stress gehört also zum Leben dazu. Bis zu einem gewissen Grad ist er ein Treibstoff. Schrillen die Alarmglocken aber permanent, schadet das der Gesundheit. Psyche und Körper leiden, wenn Menschen ständig unter Anspannung leben. Typische Symptome: Kopf- und Rückenschmerzen, Verspannungen und Schlafstörungen. Auf Dauer drohen ernsthafte Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ärztezeitung warnt: Stress im Job ist so giftig wie Rauchen.
Das Dilemma: Unter Druck neigt der Mensch dazu, die Stressursachen unbewusst zu verstärken: Man bewegt sich weniger, ernährt sich ungesünder, raucht mehr oder greift häufiger zum Alkohol. Dabei gibt es viele Strategien, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen – darunter komplexe psychologische Methoden, moderne Arbeitsmodelle, aber auch einfache Tipps für den Alltag.
Work-Life-Balance: 7 Tipps für mehr Gelassenheit im Alltag
1. Ziele setzen
Wie will ich eigentlich leben? Wer klare Vorstellungen hat, macht den ersten Schritt. Wichtig sind realistische und zugleich konkrete Ziele. „Ich will mich mehr bewegen“, ist ein guter, aber ziemlich dehnbarer Vorsatz – und deshalb oft zum Scheitern verurteilt. Besser: „Ich jogge ab sofort jeden Mittwoch- und Sonntagmorgen eine halbe Stunde.“
2. Zeit besser einteilen
Viele Menschen sind gestresst, weil sie schlecht organisiert sind. Ein gutes Zeitmanagement hilft nicht nur im Job, sondern auch im Alltag. Bei der Pomodoro-Methode etwa teilt man sich die Arbeit in vier Abschnitte von 25 Minuten ein, jeweils gefolgt von einer fünfminütigen Pause. Nach den vier Einheiten gibt es einen längeren Break von 15 bis 20 Minuten. Die Methode soll die Konzentration steigern und Stress und Erschöpfung vorbeugen.
3. Nein sagen
Hilfsbereitschaft ist eine hohe Tugend. Manche Menschen ersticken aber an Aufgaben, weil sie nicht Nein sagen können. Am Ende ist damit niemandem geholfen. Denn auf Dauer leiden Konzentration und Belastbarkeit. Deshalb sollte man sich in Job und Alltag fragen: Bin ich wirklich die einzige Person, die diese Aufgabe aktuell übernehmen kann?
4. Auszeiten nehmen
Einfach mal abschalten – das ist wichtiger, als viele denken. Während dieser Auszeiten sollte man sich denjenigen Dingen widmen, die einfach nur gut tun. Das kann sogar ziemlich inspirierend sein. Wer entspannt ist, ist häufig besonders kreativ. Das können viele Menschen bestätigen, die in der Badewanne oder beim Spaziergang die besten Ideen haben.
5. Kontakte pflegen
Egal, wie lang der Arbeitstag war: Zeit für gute Gespräche sollte immer da sein. Sie wirken nicht nur entspannend, sondern helfen oft auch bei der Bewältigung von Problemen. Gerade wenn man sich müde und erschöpft fühlt, sollte man soziale Kontakte nicht schleifen lassen. Feste Termine helfen dabei.
6. Gesunde Ernährung und Bewegung
Studien belegen, dass eine gemüsereiche Ernährung nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann, sondern auch Stress mindert. Gleiches gilt für Sport und Bewegung. Untersuchungen zeigen, dass schon weniger als 4.000 Schritte täglich die Gesundheit positiv beeinflussen.
7. Auf Alkohol und Nikotin verzichten
Alkohol zur Entspannung? Tatsächlich mindert Alkohol die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Doch wenn die Wirkung verfliegt, verkehrt sich der Effekt ins Gegenteil – auch weil der Körper durch den Alkoholabbau ohnehin gestresst ist.
Beim Rauchen ist es ähnlich. Das Zellgift Nikotin simuliert einen kurzen Entspannungseffekt. Doch die Wirkung lässt schnell nach und der Körper fordert Nachschub. So geraten Rauchende in einen Teufelskreis. Rauchen wird so zum zusätzlichen Stressfaktor.
