Artefakte zu Ehren Ägyptens mächtiger Herrscherinnen
Pharaonin, Regentin, Große königliche Gemahlin – die mächtigen Frauen trugen viele Titel und herrschten auf ebenso unterschiedliche Weise.
Jahrhundertelang standen die Männer des Alten Ägypten im Zentrum der Aufmerksamkeit. Zumindest im National Geographic Museum in Washington, D.C., herrschen aktuell aber Frauen über die alte Zivilisation. Die Ausstellung „Queens of Egypt“ ist den Herrscherinnen gewidmet, die auf einzigartige Weise das Land der Pyramiden regierten. Mit mehr als 300 altägyptischen Exponaten – von Uschebtis aus Nofretetes Grab bis zu Statuen von Sachmet, der Kriegsgöttin mit Löwenkopf – verdeutlicht die Ausstellung, auf welche Weise die alten Ägypter weibliche Herrschaft respektierten und priesen.
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Kara Cooney, eine Ägyptologieprofessorin an der University of California in Los Angeles, gewährt in ihrem aktuellen Buch „When Women Ruled the World“, das als Inspiration für die Ausstellung diente, Einblicke in dieses Phänomen. Sie untersuchte sechs weibliche Machthaber – Meritneith, Nofrusobek, Hatschepsut, Nofretete, Tausret und Kleopatra – und die damaligen Machtstrukturen, die es ihnen ermöglichten, vor Tausenden von Jahren zu herrschen.
Cooney zufolge lag es aber nicht an einem Bestreben nach Geschlechtergerechtigkeit, dass diese Frauen solche Macht ausüben konnten. Oft sicherten sie einfach die Thronfolge und herrschten für junge Prinzen, die noch nicht alt genug waren, um Entscheidungen für das Reich zu treffen. Sie führten Ägypten durch den Machtwechsel, ohne am Status Quo des Patriarchats zu rütteln. „Wenn es eine politische Krise gab, ließen die alten Ägypter das Machtvakuum wieder und wieder von einer Frau füllen – gerade weil sie die weniger riskante Option war“, schrieb Cooney kürzlich in einem Artikel für National Geographic.
Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
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