Skurriles Fossil: Hobby-Sammler entdeckt 66 Millionen Jahre altes Erbrochenes
An der dänischen Steilküste Stevns Klint hat der Mageninhalt eines Urzeit-Fischs die Jahrmillionen überdauert. Der Fund ist eine wissenschaftliche Sensation.

Ein Klumpen aus kreidezeitlichen Seelilienfragmenten sorgt in Dänemark für Aufsehen.
In der 40 Meter hohen Steilküste Stevns Klint im Südosten der dänischen Ostseeinsel Seeland werden immer wieder spektakuläre Fossilien gefunden. Nun entdeckte der Hobby-Sammler Peter Bennicke bei einer Wanderung ein weiteres bizarres Fossil. Das Stück Kalkstein zeigte eine ungewöhnliche Ansammlung von Seelilienteilen. Die Untersuchung im Geomuseum Faxe ergab: Bei den Überresten handelt es sich um 66 Millionen Jahre altes Erbrochenes.
Seltener Fund gibt Aufschluss über urzeitliche Nahrungsketten
Die fossile Ansammlung besteht aus mindestens zwei verschiedenen Seelilienarten, die zu einem runden Klumpen zusammengepresst sind. Laut dem Seelilien-Experten John Jagt handelt es sich dabei wahrscheinlich um die unverdaulichen Reste der Stachelhäuter, die ein Tier einst wieder hochgewürgt haben muss.
„Das ist wirklich ein außergewöhnlicher Fund“, sagt Jesper Milàn, Inspektor am Geomuseum Faxe. Normalerweise seien Seelilien keine typische Nahrungsquelle, weil sie nicht besonders viele Nährstoffe enthalten. „Doch hier haben wir ein Tier – vermutlich eine Fischart –, das diese Seelilien vor 66 Millionen Jahren am Boden des Kreidemeeres fraß.“
Der Fund liefere wertvolle Einblicke in das damalige Ökosystem und seine Nahrungsketten.
Fossil von außergewöhnlichem Wert wird als Danekræ anerkannt
Das urzeitliche Erbrochene wurde nun sogar offiziell als Danekræ anerkannt. Der Begriff bezeichnet erdgeschichtlich bedeutende, natürlich entstandene Funde von außergewöhnlichem naturhistorischen Wert. Derzeit besitzen nur etwa 500 dänische Fossilien den Danekræ-Status.
Für den Finder der versteinerten Seelilienreste bedeutet das: Er darf das wertvolle Fossil nicht behalten, sondern muss es dem Geomuseum Faxe überlassen. Dort wird es derzeit im Rahmen einer Sonderausstellung präsentiert.
