
Von den Bromelien und Orchideen, die einen Kapokbaum in 50 Meter Höhe bewachsen, bis hinunter zu den Jaguaren am Boden leben zahllose Pflanzen- und Tierarten im Nationalpark Yasuní in Ecuador. Unser Hunger nach Energie bringt sie in Gefahr.
Foto von Steve WinterSittiche mit kobaltblauen Flügeln scharen sich um einen Tümpel. Biologen haben im Nationalpark Yasuni fast 600 Vogelarten bestimmt. An Insekten soll es hier sogar an die 100 000 Arten pro Hektar geben, mehr als in den USA und Kanada insgesamt bekannt sind.
Foto von Tim LamánMindestens zehn Affenarten leben im Nationalpark Yasuni. Es gibt Hinweise auf zwei weitere, die aber noch nicht zweifelsfrei belegt sind.
Foto von Tim LamánEin Jaguar auf der Jagd, aufgenommen von einer automatischen Kamera. Für das hier lebende Volk der Huaorani sind Jaguare die Geister der Ahnen. Sie besuchen die Schamanen in ihren Träumen und erzählen ihnen, wo es im Urwald viel Wild gibt.
Foto von Steve WinterDer fasanengroße Hoatzin balanciert mit ausgebreiteten Flügeln einen Ast entlang. Er lebt in der Nähe von Sumpfgebieten, verdaut seine Nahrung ähnlich wie eine Kuh und ist überhaupt ein so seltsamer Vogel, dass Biologen sich schwertun, ihn einzuordnen.
Foto von Tim LamánMit Speer, Gewehr und Machete gehen die Huaorani-Männer Minihua Huani (links) und Omayuhue Baihua auf die Jagd. Sie dürfen das, denn dieser Wald ist das Territorium ihrer Ahnen. Viele Huaorani jagen, um ihre Familien mit Fleisch zu versorgen.
Foto von Ivan KashinskyDie Huaorani waren früher Halbnomaden und bewohnten mit Palmblättern gedeckte Hütten wie diese in der Gemeinde Cononaco Chico. Heute sind die meisten sesshaft und leben in festen Häusern.
Foto von Ivan KashinskyAuf einer Trasse von mehr als 19 Kilometern innerhalb des Nationalparks ließ die Erdölgesellschaft Petroamazonas den Dschungel für eine neue Straße roden. Auf ihr gelangen Menschen und Maschinen in ökologisch höchst sensibles Gelände.
Foto von Ivan KashinskyMänner in blauem Schutzanzug haben noch heute zu tun, Schäden zu beseitigen, die ausgelaufenes Öl 1976 anrichtete. Der Job bringt ihnen zwar 350 Euro im Monat ein, schadet aber ihrer Gesundheit. Sollte direkt im Nationalpark gebohrt werden, sind Unfälle und Lecks auch dort nicht auszuschließen.
Foto von Karla GachetViele Huaorani verbinden heute Alt und Neu. Hier kommen zwei Familien der Gemeinde Bameno am Fluss Cononaco von einer traditionellen Jagd zurück. Ihre Beute: Pekaris, Affen, kleine Hirsche. Aber ihre Kleider und Boote sind Produkte der modernen Welt.
Foto von Ivan KashinskyIm Dorf Bameno versorgen sich die jüngeren Kinder selber, während Eltern und ältere Geschwister zwei Tagesmärsche entfernt ein Fest besuchen. Die Kleinen sind das gewohnt, für Notfälle ist ein Großvater in der Nähe.
Foto von Ivan KashinskyAbends versammeln sich Huaorani in einem Gemeinschaftshaus, um zusammen zu essen und sich Geschichten vom Tag zu erzählen. Omayuhue Baihua (unter dem Radio), hat einen Affen erlegt, seine Frau Tepare Kemperi bereitet ihn zum Braten vor.
Foto von Ivan KashinskyDie neunjährige Daniele Cupe Ahua (vorn links) träumt vor sich hin, ihre Schwägerin kümmert sich um die ganz Kleinen. Die Großfamilie lebt nach dem Brauch der Huaorani zusammen, Räume sind durch bunte Decken abgeteilt.
Foto von Karla GachetDas Abfackeln von Gas, das aus Bohrstellen austritt, lässt den Himmel über dem Nationalpark Yasuni erglühen - ein mahnendes Fanal über dem letzten unberührten Winkel dieses Urwalds. Doch die großen Erdölkonzerne rücken immer dichter heran.
Foto von Tim Lamán