Was ist der Unterschied zwischen Jaguar und Leopard?

Diese muskulösen Lauerjäger werden oft miteinander verwechselt.

Von Liz Langley
Veröffentlicht am 22. Dez. 2017, 12:38 MEZ
Ein Jaguar namens Pepe wandert im Zoo von Belize an einem Wasserloch entlang.
Ein Jaguar namens Pepe wandert im Zoo von Belize an einem Wasserloch entlang.
Foto von Steve Winter, National Geographic

Der Unterschied zwischen einem Geparden und einem Löwen ist unschwer zu erkennen, aber Leopard und Jaguar? Schon schwieriger. Beide Großkatzen sind muskulöse Lauerjäger mit geflecktem Fell und ähnlichem Aussehen. Deswegen verwechseln wohl viele Menschen die beiden Arten oder denken, es wäre ein und dieselbe. (Der Ruf eines Amur-Leoparden.)

Höchste Zeit, sich die feinen Unterschiede zwischen Leoparden und Jaguaren näher anzuschauen.

Größer und massiger

Jaguare leben in Zentral- und Südamerika, wo sie die größte Großkatzenart sind, während Leoparden die kleinste Großkatzenart in ihrer Heimat in Afrika und Asien darstellen.

Jaguare sind größer und massiger als Leoparden. Sie können ein Gewicht von 120 Kilo erreichen, während Leoparden maximal 90 Kilo auf die Waage bringen.

Jaguare haben außerdem sehr starke Kiefermuskeln, riesige Zähne und die größte Beißkraft aller Großkatzenarten, sagt Boone Smith, ein unabhängiger Großkatzenforscher aus Idaho.

Die Unterschiede in Kiefer- und Körpergröße sind wahrscheinlich in den verschiedenen Lebensräumen von Jaguar und Leopard begründet. Sie sind nicht auf die gleiche Beute aus, gibt Don Moore, der Direktor des Zoos von Portland via E-Mail an.

Beide Katzenarten sind gute Schwimmer, aber „Jaguare lieben Wasser und fressen auch Kaimane und Anakondas“ – Beutetiere, die gleichzeitig Räuber sind und für deren Erlegung ein immenser Kraftaufwand notwendig ist.

Leoparden meiden das Wasser eher und fressen nicht oft Krokodile, sie bevorzugen Antilopen und andere Säugetiere.

Königskatzen

Beide Katzenarten haben ihre charakterlichen Eigenheiten.

Normalerweise verhalten sich Jaguare nicht aggressiv gegenüber Menschen. Begegnen Mensch und Tier sich doch einmal, wird der Jaguar „ihnen viel zu sagen haben“, indem er sie anfaucht oder in ihre Richtung knurrt. (Lesenswert: Im Schattenreich der Jaguare)

Leoparden sind ziemlich listig – weil sie eben nicht „der König des Dschungels sind“, sagt Smith. Sie müssen ständig auf der Hut vor größeren Raubtieren wie Löwen sein.

Aber ihre geringere Größe hat auch einen Vorteil: Leoparden sind sportlicher und können zum Beispiel ein Impala innerhalb kürzester Zeit auf einen Baum schleppen.

Das ist sicher etwas, was man im Sportunterricht nicht tun musste.

BELIEBT

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    Schwarze Panther

    Die Flecken im Fell von Leoparden und Jaguaren nennt man Rosetten. Sie bestehen aus ungleichmäßigen, schwarzen Kreisen, die optische Ähnlichkeit mit Rosenblüten haben. Das Innere der Flecken entspricht dem braunen Grundton des Fells. Durch sie sind die Jäger ausgezeichnet getarnt, wenn sie sich durch Bäume oder Unterholz bewegen.

    Leoparden besitzen kleinere, weniger komplex aussehende Rosetten, die dichter beieinander liegen.

    Sowohl Leoparden als auch Jaguare können schwarzes Fell haben. Dies ist eine Mutation, die oft „Schwarzer Panther“ genannt wird. Die Färbung rührt von einem Gen her, das die Überproduktion eines Pigments namens Melanin steuert.

    Man könnte fast ein wenig neidisch werden – die Kosten für eine derartige Färbung beim Friseur wären nämlich enorm.

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