Neue Hitzerekorde? So war der „Schaukelsommer“ 2020

Tropische Temperaturen, örtliche Unwetter und teilweise sehr trocken: Der diesjährige Sommer zeigte sich oft wechselhaft. Einen Wetterrekord meldete die Stadt Trier in Rheinland-Pfalz.

Von Jens Voss
Veröffentlicht am 31. Aug. 2020, 16:29 MESZ
Sommergewitter

Wechselhaft zeigte sich der Sommer 2020: Neben viel Sonnenschein und tropischen Temperaturen kam es örtlich zu heftigen Gewittern.

Foto von Shutterstock

Zuerst wirkte er sehr unentschlossen, dann drehte er so richtig auf: Der deutsche Sommer 2020 war häufig wechselhaft. Dieses Fazit zieht der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach seinen ersten Auswertungen. Unter dem Strich sei es bei ausgeglichener Sonnenscheindauer zu warm und etwas zu trocken gewesen.

An den letztjährigen Rekorden konnte der Sommer aber diesmal nicht kratzen: Mit einer Durchschnittstemperatur von 18,2 Grad lag er unter den Werten von 2019 (19,2 Grad) und 2018 (19,3 Grad). Insgesamt glichen die ersten beiden Monate eher einem „Schaukelsommer“, erklärt der DWD.

Rekordwerte an der Mosel

Kühle und warme Witterungsphasen wechselten sich zunächst ab. Erst im August führte eine mehrtägige Hitzewelle mit Temperaturen von über 35 Grad zu einer landesweiten hohen bis extremen Wärmebelastung. Die höchste Temperatur wurde in diesem Jahr am 9. August mit 38,7 Grad in Trier-Petrisberg an der Mosel gemessen.

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Vielerorts entlud sich die Hitze in starken Gewittern. Oft allerdings lagen Unwetter und anhaltende Trockenheit nah beieinander. Mit durchschnittlich rund 230 Litern Niederschlag pro Quadratmeter verfehlte der Sommer 2020 sein Soll (239 Liter) nur leicht.

Auf lange Sicht immer heißer

Daneben beobachtet der DWD über einen längeren Zeitraum einen Trend zu immer heißeren Sommern. In den letzten 40 Jahren seien zunehmend Hitzesommer mit deutlich höheren Temperaturen und längeren Hitzewellen gemessen worden als davor.

Hiernach gab es die drei heißesten Sommer in Deutschland in den Jahren 2003, 2018 und 2019, in der Schweiz und in Österreich waren es 2003, 2015 und 2019.

Wirkt der Klimaschutz?

„In den Sommern sind vor allem zunehmende Hitzebelastung, Dürre, Starkregen und Waldbrandgefahr ein Thema“, sagt DWD-Präsident Professor Gerhard Adrian. Für die Gesundheit besonders relevant seien die immer häufigeren und längeren Hitzewellen sowie die immer geringere Abkühlung in den Nächten.

Dennoch: Der DWD sieht auch Anzeichen für Optimismus: Bei Einhaltung der Pariser Klimaziele könne sich die Entwicklung der Hitzetage in den nächsten Jahrzehnten auf dem aktuell hohen Niveau stabilisieren.

 

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