Vom Wattenmeer bis zu den Alpen: Die 16 Nationalparks in Deutschland
Urwüchsige Natur, so weit das Auge reicht: Deutschlands Nationalparks halten manche Überraschung bereit. In Teil 2 unserer Artikelreihe stellen wir acht weitere Schutzgebiete vor.
Seeadler mit erbeutetem Fisch. Der majestätische Greifvogel ist vor allem in ostdeutschen Nationalparks im Aufwind.
Endlose Strände, dichte Urwälder, düstere Moore, abgeschiedene Bergwelten: Auch im dichtbesiedelten Deutschland gibt es Orte, an denen die Natur einfach nur Natur sein darf. Nationalparks sind großflächige Schutzgebiete, die möglichst wenig vom Menschen beeinflusst sind.
Die Tier- und Pflanzenwelt soll sich dort möglichst ungestört entwickeln können. Aktuell gibt es in Deutschland 16 Nationalparks. Acht davon haben wir im ersten Teil unserer Artikelreihe vorgestellt. Hier kommen die acht übrigen Nationalparks in alphabetischer Reihenfolge.
Acht Nationalparks in Deutschland
Nationalpark Müritz
Die Müritz innerhalb der Mecklenburgischen Seenplatte ist der größte See, der komplett in Deutschland liegt. Der Müritz-Nationalpark wurde 1990 gegründet. Fisch- und Seeadler lassen sich dort regelmäßig beobachten. Auch wenn das Wasser die Landschaft prägt: Der wesentliche Teil des Schutzgebiets ist von Wald bedeckt. Die Buchenwälder zählen zum Unesco-Weltnaturerbe.
Morgendämmerung im Nationalpark Müritz
Nationalpark Sächsische Schweiz
Der Nationalpark Sächsische Schweiz wurde 1990 in Sachsen gegründet. Das zerklüftete Elbsandsteingebirge prägt die Beschaffenheit des Naturreservats, das auch als Felsen-Nationalpark bekannt ist. Dort brüten seltene Vögel wie Wanderfalke und Uhu. Daneben finden sich auch ausgedehnte Wälder und Gewässer. Neben Rotwild und Wildschweinen gibt es dort auch eingebürgerte Säuger wie Mufflons und Gemsen.
Ikonische Felsformation: Wehlnadel, Basteibrücke und Lilienstein im Nationalpark Sächsische Schweiz
Nationalpark Schwarzwald
Der Nationalpark Schwarzwald entstand 2014 als erster Nationalpark Baden-Württembergs. Hier leben vom Aussterben bedrohte Tierarten wie das Auerhuhn. Die lichten Nadelwälder des Schwarzwalds zählen zu seinen letzten Refugien in Deutschland. Insgesamt gibt es rund 2.500 Tierarten im Nationalpark.
Täler und Wiesen im Nationalpark Schwarzwald
Nationalpark Unteres Odertal
Er ist Deutschlands einziger Flussauen-Nationalpark. Große Flüsse und weitläufige Überschwemmungsgebiete prägen den 1995 gegründeten Park in Brandenburg. Der Nationalpark Unteres Odertal ist von großen Landschaftsschutzgebieten umgeben, die auch in polnisches Gebiet übergehen. Seltene Tiere und Pflanzen wie Fischotter, Kampfläufer oder die Flaumeiche haben dort eine Zuflucht gefunden. Sogar wandernde Elche können bisweilen beobachtet werden.
Rehe am winterlichen Flusstal im Nationalpark Unteres Odertal
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Kurz nach der Wiedervereinigung wurden große Flächen der Vorpommerschen Boddenlandschaft als Nationalpark ausgewiesen. Die offene Ostsee macht etwa die Hälfte der Parkfläche aus. Ein Viertel setzt sich aus anderen Gewässern, etwa dem Boddengewässer, zusammen. Zu den charakteristischen Säugern im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zählen Seehund und Deutschlands größtes Raubtier: die Kegelrobbe.
Darßer Weststrand im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer
Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer
Deutschlands größter Nationalpark liegt in der Nordsee: Es ist der 1985 gegründete Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Daneben gibt es zwei weitere Nationalparks im deutschen Watt: den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (1986) und den Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer (1990). Das Leben zwischen Ebbe und Flut ist artenreich. Neben Seehunden, Kegelrobben und Schweinswalen zählen die unzähligen Wat- und Wasservögel zu den großen Besonderheiten.
Seehunde im Nationalpark Wattenmeer vor Juist