Feinstaub: In diesen deutschen Städten ist die Luftqualität am besten
Schlechte Luft macht krank und kann sogar zum Tod führen. In welchen deutschen Städten gibt es am wenigsten Feinstaub? Und wo ist die Belastung am höchsten?
Die sauberste Luft in Deutschland atmet man in Kiel.
Luftverschmutzung durch Feinstaub bleibt ein großes Gesundheitsrisiko. Schätzungen der Europäische Umweltagentur (EEA) zufolge starben allein 2021 etwa 253.000 Menschen in Europa vorzeitig an zu hohen Feinstaubwerten. Unzählige weitere leiden an Lungenschäden, Herz-Kreislauf-Problemen und anderen Erkrankungen.
Feinstaub entsteht zum Bespiel durch Autoabgase und Reifenabrieb, Heizungen, Industrieanlagen oder in der Landwirtschaft. Tückisch sind vor allem die allerfeinsten Partikel mit einer Größe unter 2,5 Mikrometern (tausendstel Millimetern). Dieser Feinstaub wird PM2,5 genannt. Er kann tief in die Atemwege eindringen und die Lunge schädigen.
Fünf Mikrogramm pro Kubikmeter Luft: Das ist der Richtwert für die jährliche Durchschnittskonzentration von PM2,5-Feinstaub, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegt hat. Dieser Wert sollte über einen längeren Zeitraum nicht überschritten werden.
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Feinstaubbelastung in Europa
Die EEA hat berechnet, wie hoch die jährliche Belastung in 375 europäischen Städten tatsächlich ist. Grundlage sind Daten aus den Jahren 2021 und 2022.
Eine Belastung zwischen null und fünf Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft bewertet die EEA als „gut“, fünf und zehn Mikrogramm als „recht gut“. Werte zwischen zehn und 15 Mikrogramm werden als „mäßig“ eingestuft, alles darunter gilt als „schlecht“, unter 25 Mikrogramm sogar als „sehr schlecht“.
Am saubersten in Europa ist die Luft im portugiesischen Faro. 3,7 Mikrogramm wurden in der Urlaubsstadt an der Algarve gemessen. Mit Umea (3,9) und Uppsala (4,0) landeten zwei schwedische Städte auf Rang 2 und 3. Die schlechteste Luftqualität in Europa herrscht in den polnischen Städten Piotrków Trybunalski (25,2), Nowy Sacz (27,9) und im kroatischen Slavonski Brod (28,0).
Wie gut ist die Luft in Deutschland?
In Deutschland atmet man die sauberste Luft in Kiel. Nach Angaben der EEA liegt die Feinstaubkonzentration in der Hafenstadt bei 6,9 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auf Platz 2 und 3 landen Göttingen mit 7,3 und Lübeck mit 7,4 Mikrogramm. Als einzige Millionenstadt schafft es München unter die zehn saubersten Städte in Deutschland. Die Feinstaubbelastung in der Bayerischen Landeshauptstadt beträgt 8,1 Milligramm.
Laut EEA sind das allesamt „recht gute“ Werte. Allerdings gilt: Keine der berücksichtigten Städte in Deutschland erreicht den WHO-Grenzwert von maximal fünf Mikrogramm Feinstaub. Am schlechtesten ist die Luft in Nürnberg (11,9), Berlin (12,2) und Gelsenkirchen (12,4). Insgesamt liegen die deutschen Städte im europäischen Mittelfeld.
Die 10 Städte mit der saubersten Luft in Deutschland
Stadt | Bundesland | Feinstaub (Mikrogramm/m³) | Einwohner (gerundet) |
1. Kiel | Schleswig-Holstein | 6,9 | 247.000 |
2. Göttingen | Niedersachen | 7,3 | 119.000 |
3. Lübeck | Schleswig-Holstein | 7,4 | 217.000 |
4. Freiburg im Breisgau | Baden-Württemberg | 7,9 | 231.000 |
5. Hannover | Niedersachen | 8,1 | 537.000 |
6. Kempten im Allgäu | Bayern | 8,1 | 69.000 |
7. München | Bayern | 8,1 | 1.484.000 |
8. Villingen-Schwenningen | Baden-Württemberg | 8,3 | 88.000 |
9. Kaiserslautern | Rheinland-Pfalz | 8,4 | 100.000 |
10. Erfurt | Thüringen | 8,4 | 214.000 |
Quelle: EEA