Wie entstehen Halos und Nebensonnen?

Die vielfältigen Eiskristalle in der Erdatmosphäre können das Lichter der Sonne brechen und produzieren so Halos, Lichtsäulen und mehr.

Von Jane J. Lee
Veröffentlicht am 12. Sept. 2019, 13:33 MESZ
Halos, Lichtbögen und Lichtsäulen wurden 2015 über einem verschneiten Bergkamm in Red River, New Mexico, USA fotografiert.
Foto von Joshua Thomas

Ein Fotograf konnte 2015 in Red River im US-Bundesstaat New Mexico ein ganz besonderes Schauspiel am Himmel einfangen: Regenbogenähnliche Lichtbögen und Lichtsäulen türmten sich über einer verschneiten Winterlandschaft. Dieses Spektakel entstand, als Sonnenlicht in der Erdatmosphäre auf Eiskristalle traf.

Die gefrorenen Wasserteilchen brechen und reflektieren das Licht der Sonne auf verschiedene Weise und erzeugen so Bögen, Halos und Lichtsäulen. Sowohl die Lufttemperatur als auch die Formen und Anordnung der Eiskristalle wirken sich auf das Erscheinungsbild des Phänomens aus.

Lichtsäulen und Nebensonnen

Eine der auffälligsten Erscheinungen auf dem Foto aus New Mexico – in der Mitte des Fotos über den Bäumen – ist eine helle, aufrechte Form, die man als Lichtsäule bezeichnet. Durch die niedrige Lufttemperatur erscheinen diese Phänomene noch heller als sonst.

Der Halbkreis aus Licht, der die Säule einschließt, ist ein 22°-Ring. Solche Halos sind recht häufig und heißen so, weil sie von sechsseitigen Eiskristallen in einem Winkel von 22° bis 46° gebrochen werden. Der sichtbare Teil des Lichts wird jedoch nur im Bereich von etwa 22° gebrochen – dort, wo wir den Halo sehen.

Der leuchtende Lichtpunkt rechts von der Lichtsäule ist eine sogenannte Nebensonne. Sie werden durch die Lichtbrechung an hexagonalen Eisplättchen gebildet. Auch solche Nebensonnen gibt es häufig, sagt Christine Krause, eine Meteorologin des National Weather Service in Amarillo, Texas.

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    Die zarten Lichtbögen, die wie Flügel vom oberen Ende der Lichtsäule wegführen, sind Tangential- oder Berührungsbögen. Sie entstehen, wenn das Licht durch schlauchförmige hexagonale Eiskristalle in seitlicher Ausrichtung gebrochen wird.

    Krause erklärt auch, dass sie keine Vorboten für besonders schlechtes oder gar gefährliches Wetter sind. Wer also das Glück hat, solche Phänomene zu entdecken, kann ihren Anblick ganz unbesorgt genießen.

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

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