Ohrensausen: So kann man lärmbedingtem Hörverlust vorbeugen

Fast täglich setzen sich Menschen einem hohen Geräuschpegel aus. Darunter leidet das Gehör: Die Ohren rauschen und piepen – bis zum Hörverlust. Nun haben Forschende aus den USA herausgefunden, was man dagegen tun kann.

Von Insa Germerott
Veröffentlicht am 20. Feb. 2024, 09:08 MEZ
Auch auf Konzerten sollte man Acht auf seine Ohren geben: Nicht nur für Kinder ist Hörschutz ...

Auch auf Konzerten sollte man Acht auf seine Ohren geben: Nicht nur für Kinder ist Hörschutz wichtig, auch Erwachsene können davon profitieren, um Ohrensausen vorzubeugen. Forschende aus den USA haben nun auch einen anderen Weg entdeckt, um Hörverlust zu verhindern. 

Foto von AnaRocioGF / Adobe Stock

Der Tag auf der Baustelle oder die Nacht im Club: Wo es laut ist, leidet das Gehör. Sobald der Lärm aufhört, klingeln die Ohren. Für manche Menschen hat eine solche Erfahrung ernsthafte Folgen: Durch die hohe Lautstärke kommt es zu einem temporären Hörverlust oder gar zu langfristigen Hörproblemen – zum Beispiel einem Tinnitus. 

Gängige Therapien helfen im Nachhinein nur bedingt, weshalb Millionen von Menschen an lärmbedingtem Hörverlust leiden. Aus diesem Grund haben sich Forschende von der University of Pittsburgh, USA, mit dessen Entstehung beschäftigt – und herausgefunden, wie man dem Hörverlust in Zukunft vorbeugen kann. Ihre Studie erschien in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences. 

Zinküberschuss führt zu Ohrenklingeln – und Hörschäden

„Da die biologischen Prozesse des Hörverlusts bislang nicht vollständig aufgeklärt waren, stellte dessen Prävention eine kontinuierliche Herausforderung dar“, sagt Thanos Tzounopoulos, Direktor des Pittsburgh Hearing Research Center und Leiter der Studie. Umso erfreuter sind die Wissenschaftler*innen aus den USA nun eine Lösung für das kollektive Problem gefunden zu haben. 

Mithilfe von isolierten Zellen aus dem Innenohr und Experimenten mit Mäusen konnten die Forschenden aufdecken, was bei einem Hörverlust auf zellulärer Ebene passiert. Sie stellten fest, dass die Zinkwerte im Innenohr der Mäuse, nachdem sie Lärm ausgesetzt waren, stark anstiegen. Das Spurenelement, das normalerweise für eine reibungslose Zellfunktion sorgt, wird nach der Lärmeinwirkung innerhalb und außerhalb der Zelle übermäßig freigesetzt. Dadurch stört es die Zellkommunikation und verursacht Zellschäden im Innenohr. Die Folge: Hörverlust.  

Medikamente gegen Hörverlust

Um das verlorene Gehör wiederherzustellen, gaben die Forschenden den Mäusen auf Grundlage ihrer Erkenntnisse ein Medikament, welches das überschüssige Zink im Innenohr wie ein Schwamm binden sollte. Es half, den erlittenen Hörverlust wieder auszugleichen. Noch besser: Gab man den Mäusen das Medikament, bevor sie sich in eine laute Umgebung begaben, konnte einem potenziellen Hörschaden vorgebeugt werden. 

Nun will die Forschungsgruppe eine Behandlung für den Menschen entwickeln, um bald ein frei verkäufliches Medikament zur Vorbeugung von Hörverlust anbieten zu können. Eine gute Nachricht – nicht nur für Bauarbeiter*innen und Musiklieberhaber*innen. 

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