Wie ein unterirdisch lebendes Säugetier in den Magen eines Fischs geriet
Ein Angler aus Missouri hat eine Überraschung aus einem Teich gezogen.

Als kürzlich ein Angler aus Missouri einen Fisch aus seinem Teich zog, war ihm klar, dass er einen großen Fang gemacht hatte. Er wusste nur noch nicht, wie groß er tatsächlich war.
Als er den Forellenbarsch aus dem Teich seiner Eltern einholte, war Monroe MacKinney ein bisschen geschockt von dem, was er da sah.
Ein Ostamerikanischer Maulwurf, der in ganz Missouri verbreitet ist, schien zu versuchen, aus dem Maul des Fisches zu klettern. Allerdings stellte MacKinney kurz darauf fest, dass das Tier bereits tot war. Er postete ein Bild davon auf seinem Instagram-Account, wo es sich bald darauf rasant verbreitete. ("Das skurrile Leben des Sternmulls")
„[Der Maulwurf] hat mich ein bisschen erschreckt, ich wollte meinen Köder [raus]nehmen und hab den Fisch fast fallen gelassen ... dachte, es wäre eine Schildkröte“, schrieb er.
Die kommentierenden User waren verdutzt darüber, wie das Säugetier überhaupt ins Wasser gekommen war. Maulwürfe leben an Land und verbringen den Großteil ihres Lebens damit, unter der Erde Tunnel zu graben und nach Nahrung wie Regenwürmern und anderen Insekten zu suchen.
Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass Maulwürfe blind sind. Sie haben lediglich eine sehr schlechte Sicht und sind zumeist farbenblind. Die Tiere sind an das Leben in Umgebungen mit geringerem Sauerstoffgehalt – wie zum Beispiel unter der Erde – angepasst.
WIE KAM ES DAZU?
Dana Krempels, eine Dozentin an der Universität von Miami, erklärt, dass diese Maulwurfart zwar schwimmen kann, sich aber keine Seen oder Flüsse als Lebensraum aussucht. „Es wäre nicht allzu überraschend, wenn ein Forellenbarsch Jagd auf einen Maulwurf macht, der ihm zufällig über den Weg läuft“, erklärt Krempels. „Und da Ostamerikanische Maulwürfe nichts gegen eine Runde Schwimmen einzuwenden haben ... na ja, da haben wir es.“ Außerdem merkte Krempels an, dass „Maulwürfe sehr starke Hinterbeine haben, und wenn der arme Kleine nicht ertrunken wäre, hätte er sich vielleicht wieder aus dem Fisch herauswühlen können.“
„Meiner Einschätzung nach könnten ihn vielleicht starke Regenfälle in den Teich gespült haben. Oder ein großer Vogel wie ein Kanadareiher, ein Adler oder ein Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen, die allesamt in Missouri verbreitet sind, haben ihn ins Wasser geworfen“, antwortete MacKinney auf Kommentare unter seinem Instagram-Foto.
Er sagte, dass er schon beobachtet hätte, wie große Vögel Nagetiere ins Wasser fallen lassen, um Fische an die Oberfläche zu locken.
Forellenbarsche fressen hauptsächlich kleinere Fische. Mitunter sind sie aber opportunistische Fresser und schnappen auch nach Insekten, Amphibien und kleinen Vögeln. Anstatt ihre Beute in kleine Stücke zu zerbeißen, schlucken Forellenbarsche ihren Fang im Ganzen.
Ein Bericht vom Landwirtschaftsministerium der USA hat herausgefunden, dass Barsche zwar fressen, um ihren Hunger zu stillen, aber auch reflexartig zuschnappen, wenn sie eine Bewegung wahrnehmen.
Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.
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