Diese Tiere leben an den heißesten Orten der Erde

Manche Fische, Füchse und Esel zählen zu den Tieren, die es heiß mögen.

Von Liz Langley
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:39 MEZ
Der Große Kaninchennasenbeutler
Der Große Kaninchennasenbeutler, ein australisches Beutetier, gräbt aufwendige Bauten, um der Hitze zu entgehen.
Foto von cbstockfoto, Alamy

Wenn draußen die sommerliche Hitze unerträglich scheint, ziehen wir Menschen uns meist an kühlere Orte zurück, vorzugsweise an solche mit Klimaanlage.

Wilde Tiere haben diesen Luxus nicht. Wir stellen euch ein paar Arten vor, die der Hitze an einigen der heißesten Orte der Erde trotzen. (Mehr dazu: "Bis 2100 könnten Teile Asiens zu heiß für menschliches Leben sein")

CYPRINODONTIDAE

Die vielen Arten der Cyprinodontidae – eine Familie der Zahnkärpflinge – sind in den wärmeren Gewässern der amerikanischen Kontinente und der Karibik heimisch. Sie sind extrem widerstandsfähig und anpassungsfähig. „Wenn man ihnen Wasser gibt [Süß- oder Salzwasser, warm oder kalt], geht‘s ihnen gut“, sagt Evan Carson, ein Biologe an der Universität von New Mexico.

Der gefährdete Amargosa-Wüstenkärpfling lebt im Death-Valley-Nationalpark, wo das Quellwasser Temperaturen von fast 38 °C erreichen kann.
Foto von Stone Nature Photography, Alamy

Laut Carson könnten einige Cyprinodontidae-Arten als Extremophile gelten, also als Tiere mit einer Toleranz für besonders extreme Umweltbedingungen. 

Der Amargosa-Wüstenkärpfling mag es heiß – in seinem Lebensraum im Death-Valley-Nationalpark kann das Quellwasser eine Temperatur von fast 38 °C erreichen. Verglichen mit den heißen Quellen in der Chihuahua-Wüste Mexikos ist das aber noch Badewasser.

Die heiße Quelle El Pandeño beheimatet beispielsweise die Art Cyprinodon julimes, die Wassertemperaturen von bis zu 45,5 °C aushalten kann. Der Großkopf-Wüstenkärpfling schwimmt in den Baños de San Diego auf Kuba bei bis zu 44 °C umher.

Beide Fische „teilen sich den Titel der in den wärmsten Gewässern lebenden bekannten Wirbeltiere“, sagt Carson.

AFRIKANISCHER ESEL

Die Temperaturen in Dallol, einer heißen Region im Norden Äthiopiens, erreichen im Sommer oft 49 °C bei einer Durchschnittstemperatur von 33,8 °C.

Aber selbst in dieser heißen Gegend schaffen es etwa 400 der vom Aussterben bedrohten Afrikanischen Esel, sich durchzuschlagen und zu überleben.

Die Pferdeart hat sich auf das Leben in dieser Hitze angepasst: ein flexibler Stoffwechsel, große Ohren zur Wärmeabgabe, ein effizienter Gang und die Fähigkeit, sehr schnell viel Wasser zu trinken, helfen in einer solchen Umgebung.

BELIEBT

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    Zudem brauchen die Esel auch nicht so viel Wasser wie domestizierte Nutztiere wie Schafe und Ziegen, erklärte Fiona Marshall in einer E-Mail. Sie ist Anthropologin an der Washington University in St. Louis.

    RÜPPELLFUCHS

    Die iranische Wüste Dascht-e Lut ist einer der heißesten Orte der Welt. 2005 zeichnete die NASA dort die höchste je gemessene Oberflächentemperatur der Erde auf: 70,7 °C.

    Aber ein kleiner Fuchs ist der Hitze gewachsen.

    Der Rüppellfuchs oder Sandfuchs hat einen Körper, welcher der Hitze widerstehen kann. So hilft ihm zum Beispiel sein konzentrierter Urin dabei, Wasser zu sparen.
    Foto von PhotoStock-Israel, Alamy

    Der Rüppellfuchs trotzt dem glühenden Sand des Iran, indem er Wasser spart. Wasser nehmen die Tiere über ihre Beute auf und jagen nachts, um ihre Temperatur kühl zu halten und nicht unnötig wertvolle Flüssigkeit zu verlieren.

    Andere Anpassungen sind zum Beispiel der kleine Körper, der Hitze besser ableitet, ein langsamer Stoffwechsel, der Energie spart, und konzentrierter Urin, durch den weniger Wasser verloren wird.

    GROSSER KANINCHENNASENBEUTLER

    Australien ist bekannt für Sonne, Spaß und spannende Landschaften – aber die Badlands im australischen Queensland übertreiben es mit dem Summer-Feeling gern. Satelliten der NASA zeichneten dort 2003 Temperaturen von 69,4 °C auf.

    Der Große Kaninchennasenbeutler, eine australische Beuteltierart, entkommt der Hitze, indem er sich unter die Erde zurückzieht – also im wahrsten Sinne Down Under. Diese charismatischen Tierchen „können extreme Temperaturen vermeiden, indem sie aufwendige Tunnelsysteme graben und darin Zuflucht suchen“, erklärte John Wairnowski in einer E-Mail. Der Biologe arbeitet an der australischen Charles Darwin Universität.

    Diese spiralförmigen Bauten können bis zu zwei Meter tief und drei Meter lang sein.

    NACHTSITTICH

    Eine weitere australische Art, die extreme Hitze gewohnt ist, ist der Nachtsittich. Der scheue Vogel galt in Queensland als lokal ausgestorben, bis er 2013 wiederentdeckt wurde, so Wairnowski.

    Die Bodenbewohner sind hauptsächlich nachtaktiv und bleiben tagsüber in ihren Nestern, die sie in und auf Pflanzen bauen.

    Manche Menschen handhaben das ähnlich ...

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