Pangoline – die schuppigen Herzensbrecher

Mit Knopfaugen und tapsigem Gang sorgt das Schuppentier für viel Entzücken. Rettungsorganisationen wollen dafür sorgen, dass das noch lange so bleibt.

Von Rachael Bale
Veröffentlicht am 20. Feb. 2020, 14:00 MEZ, Aktualisiert am 17. Sept. 2021, 14:12 MESZ

Sie sehen aus wie Reptilien, denn ihr gesamter Körper ist von Schuppen bedeckt. Sie sehen aus wie Gürteltiere, wenn sie sich zu einer kleinen Kugel zusammenrollen. Sie sehen aus wie Ameisenbären, die mit langen Nasen und Zungen auf Insektensuche gehen. Und ein bisschen sehen sie vielleicht auch wie Dinosaurier aus, wenn sie behäbig schlurfend durch die Landschaft wackeln.

Schuppentiere sind anders als alle Tiere, die ich je gesehen habe. Sie sind entfernt mit Bären und Hunden verwandt, haben aber ihre eigene taxonomische Familie. Und sie sind die einzigen Säugetiere mit echten Schuppen.

Mit Klauen und Zunge: Pangolin auf Ameisenraubzug
Mit seinen riesigen Klauen ist das Schuppentier der geborene Bagger. Seine lange, klebrige Zunge räumt einen freigelegten Ameisenbau zuverlässig aus. Szenen aus „Tierische Freaks“.

Als ich den Tieren zum ersten Mal begegnete, war ich aber am meisten von ihren Persönlichkeiten überrascht. Der kleine Tamuda war frech und störrisch. Luleko war eher schüchtern und lieb. Beide wurden aus den Händen von Schmugglern in Simbabwe befreit und erholten sich in den Anlagen der Tikki Hywood Foundation. Die gemeinnützige Organisation hat sich der Rettung und dem Erhalt von Wildtieren verschrieben. Schuppentiere zählen zu den am häufigsten illegal gehandelten Säugetieren der Welt, denn ihre Schuppen sind besonders in der traditionellen chinesischen Heilkunst begehrt.

Als ich in ihre Augen sah, schienen sie mindestens genauso viel über mich nachzudenken wie ich über sie.

BELIEBT

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    Ich folgte Tamuda und Luleko stundenlang, während sie durch die Anlage der Tikki Hywood Foundation tapsten. Jedes Schuppentier hat seinen eigenen menschlichen Pfleger, der ihm dabei hilft, nach Ameisen und Termiten zu suchen. Manchmal schnüffelte einer von ihnen kurz an einem Erdhügel und lief dann weiter, wenn er anscheinend nicht verlockend genug roch. Aber falls doch, kamen die großen Klauen zum Einsatz. Dann buddelte sich das Schuppentier mit dem Kopf voran in den Bau, bis nur noch sein wackelnder Schwanz zu sehen war, während es die überrumpelten Insekten mit der Zunge aufschleckte.

    Außerdem rollen sich die schuppigen Gesellen liebend gern in Dung. Bei meinem Besuch habe ich beobachtet, wie eines der Tiere sich mindestens zehn Minuten lang mit dieser Beschäftigung vergnügte. Lisa Hywood, die Gründerin und Leiterin der Tikki Hywood Foundation, erklärte mir, dass sie auf diese Weise lästige Parasiten loswerden.

    In unserer Galerie könnt ihr die sonderbaren Säuger in all ihrer Pracht und Albernheit bestaunen.

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

     

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