Wer war Julius Caesar?

Caesar verwandelte Rom von einer Republik in ein Imperium und ging als Gott in die Geschichte des Reiches ein.

Von Kristin Baird Rattini
Veröffentlicht am 1. Okt. 2019, 12:46 MESZ, Aktualisiert am 28. Apr. 2021, 15:46 MESZ
Julius Caesar war nicht nur für seine politischen und militärischen Erfolge berühmt, sondern auch für seine ...
Julius Caesar war nicht nur für seine politischen und militärischen Erfolge berühmt, sondern auch für seine berüchtigte Affäre mit Kleopatra.
Foto von HULTON ARCHIVE, Getty

Es hätten sich wohl nur wenige Römer träumen lassen, dass der junge Julius Caesar (ca. 100 – 44 v. Chr.) einst einen nahezu beispiellosen Siegeszug durch das Römische Reich führen und ihre Welt dominieren würde. Aber als er seine Truppen über den Rubikon führte und damit dem römischen Senat trotzte, schlug er einen Weg ein, der die große Republik alsbald in ein Imperium verwandeln würde.

Mit etwa 40 Jahren fuhr Caesar seinen größten politischen Sieg ein, als er zusammen mit dem berühmten General und Staatsmann Gnaeus Pompeius Magnus und dem reichsten Mann Roms, Marcus Licinius Crassus, das erste Triumvirat gründete. Im Jahr 59 v. Chr. wurde er zum Konsul gewählt.

Wissen kompakt: Das Alte Rom
Mehr als ein Jahrtausend lang behauptete sich das Alte Rom als eine Zivilisation, die sich konstant weiterentwickelte. Das gewaltige Reich blühte unter diversen Innovationen auf und integrierte seine vielfältigen eroberten Kulturen. Denn viele Dinge, die heute als typisch römisch gelten, stammen von Völkern, die Rom erobert hat, darunter auch Latein und Gladiatorenkämpfe.

Er wusste, dass er einen bedeutenden militärischen Sieg erringen musste, um auch jenseits des politischen Parketts nachhaltigen Ruhm zu erlangen. Und so brach er auf, um die Gallier zu unterwerfen – jenen keltischen Stämmen auf dem Gebiet des heutigen Frankreichs, die sich Rom lange Zeit widersetzt hatten. Der gallische Fürst Vercingetorix wurde besiegt und in Ketten durch Rom geführt, bevor er nach Jahren der Gefangenschaft schließlich rituell erdrosselt wurde. Insgesamt unterwarf oder versklavte Caesar im Rahmen seiner Kampagne mehr als eine Million Gallier – ein vernichtender Sieg, der die wachsende Rivalität zwischen Caesar und Pompeius verschärfte, der Caesars Platz als Konsul eingenommen hatte.

Im Januar des Jahres 49 v. Chr. überschritt Caesar mit seiner Armee den Rubikon in Richtung Rom. Jenseits dieser Grenze durfte er eigentlich keine Truppen kommandieren. Sein gewagter Schachzug war eine Kriegserklärung an Pompeius und dessen Truppen, die einen Bürgerkrieg nach sich zog. Caesar vertrieb Pompeius aus Italien und verfolgte ihn letztlich bis nach Griechenland. Obwohl Pompeius’ Armee doppelt so groß wie die Caesars war, wurde er 48 v. Chr. in Pharsalus von ihm besiegt.

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    Pompeius floh erneut, diesmal nach Ägypten. Dort wurde er allerdings verraten und getötet, als er an der Küste an Land ging. Als Caesar die loyalen Anhänger seines alten Feindes bis nach Nordafrika verfolgte, lernte er Kleopatra kennen. Aus ihren politischen und romantischen Verwicklungen ging ein gemeinsames Kind hervor, das den Namen Caesarion erhielt.

    Im Jahr 46 v. Chr. kehrte Caesar siegreich nach Rom zurück. Als Herrscher setzte er dort mehrere Maßnahmen um, die sich als vorteilhaft für das Reich erwiesen. Er stockte den Senat auf, um mehr Interessengruppen ein Mitspracherecht zu gewähren, und ermöglichte es Ausländern, die römische Bürgerschaft anzunehmen. Selbst seinen politischen Gegnern gegenüber war er großzügig, was beispielsweise Marcus Junius Brutus zugutekam, einem Unterstützer von Pompeius.

    Allerdings hatten Casears politische Reformen, die seine Macht immer weiter festigten, viele Senatoren verstimmt. Als er sich im Jahr 45 v. Chr. zum Diktator auf Lebenszeit ausrief, besiegelte er damit sein Schicksal. Eine Gruppe von Verschwörern – angeführt von Brutus – ermordete ihn mit 23 Dolchstichen während einer Senatssitzung am 15. März 44 v. Chr.

    Auch wenn die Verschwörer den Diktator aus dem Weg geräumt hatten, vereitelten sie damit weder seine Pläne, noch retteten sie die Republik. Sein Erbe, Gaius Octavius, wurde Roms erster Kaiser. Und Caesar, der zu Lebzeiten immerfort nach unsterblichem Ruhm gestrebt hatte, wurde später vom Senat posthum ein letzter Titel verliehen: Divus Iulius. Damit wurde er der erste historisch belegte Römer, der offiziell in den Stand eines Gottes erhoben wurde – und so selbst im Tod noch über all seine Gegner triumphierte.

    Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

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