Das plüschige Känguru, das auf Bäumen lebt

Neben Vögeln und Eichhörnchen gibt es viele einzigartige und überraschende Tiere, die ihr Leben in Bäumen verbringen.

Von Liz Langley
Veröffentlicht am 9. Nov. 2017, 03:32 MEZ
MATSCHIE-BAUMKÄNGURU
MATSCHIE-BAUMKÄNGURU: Der Lebensraum dieser Baumkängurus ist der Nebelwald. Die wilde und feuchte Umgebung macht es schwer, diese Tiere zu studieren.
Foto von Tim Lamán, National Geographic Creative

Wir wissen alle, dass Vögel und Eichhörnchen in Bäumen zu Hause sind. Aber wenn einem abseits vom Koala noch exotischere Beispiele für Baumbewohner einfallen sollen, kann es eng werden.

Darum hat die Verrückte Tierfrage der Woche diese Woche gefragt: „Welche ungewöhnlichen oder unterschätzten Tiere leben in Bäumen?“

BAUMKÄNGURU

Diese Bewohner Australiens und Neuguineas haben stärkere Arme als die bekannteren roten und grauen Kängurus. Sie haben auch größere Klauen, um besser greifen zu können, schreibt Trevor Holbrook, der Projektkoordinator für das Baumkänguru-Schutzprogramm des Seattle Woodland Park Zoos, in einer E-Mail.

Ihr Lebensraum, der Nebelwald, ist durch Abholzung und fortschreitende Fragmentierung bedroht. Außerdem ist er „extrem felsig, steil, nass und dicht bewaldet“, was es sehr schwer macht, diese Tiere zu studieren, so Holbrook.

Galerie: Tiere, die auf Bäumen leben

Außerdem sind sie gut getarnt.

Das stark gefährdete Matschie-Baumkänguru hat beispielsweise „rötlich-braunes Fell, das vor dem Baummoos gut getarnt ist“, sagt Holbrook.

BINTURONG

Diese Säugetiere aus Südostasien sind perfekt für das Leben auf Bäumen ausgestattet: Sie haben bewegliche Fußgelenke, die sich um 180° drehen lassen, und einen Greifschwanz mit einer „ledrigen, kahlen Stelle am Ende“, die gute Haftung bietet, schreibt Joanna Lambert, eine Biologin an der Universität von Colorado, Boulder, in einer E-Mail.

Die biegsamen Schlüsselbeine stützen ihre Oberkörper, während sie sich durch die Äste bewegen, und ihre nach vorn gerichteten Augen ermöglichen eine „ausgezeichnete  Tiefenwahrnehmung, die wichtig ist, um den Abstand zwischen Ästen abzuschätzen.“

Ein kleiner Fun Fact zum Binturong: Sein Urin riecht wie warmes, gebuttertes Popcorn.

GRÜNER RUDERFROSCH

Der Grüne Ruderfrosch Rhacophorus helenae ist eine von 90 Flugfroscharten, die zwischen Bäumen umhersegeln können. Die „großen Hände und Füße mit den Schwimmhäuten funktionieren wie ein Fallschirm, wenn sie aus den Baumwipfeln gleiten“, schreibt Jodi Rowley, eine Biologin am Australischen Museum, in einer E-Mail.

Rowley hat Rhacophorus helenae 2009 entdeckt und ihn nach ihrer stolzen Mutter Helen benannt.

Diese Amphibien finden sich in den Flachlandwäldern Südostasiens. Sie kommen zur Fortpflanzung von den Bäumen herunter und legen ihre Eier auf Blättern ab, die über temporären Teichen hängen. Die Kaulquappen fallen dann in diese Teiche, sagt sie.

ORANG-UTANS UND GIBBONS

Primaten sind die eingefleischtesten Baumbewohner unter den Säugetieren, so Lambert. Sie leben seit 55 Millionen Jahren im Obergeschoss. Das schließt uns ein, auch wenn wir mittlerweile auf den Boden gewechselt sind, genau wie unsere Verwandten, die Schimpansen.

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Die Orang-Utans in Südostasien sind die größten Baumbewohner der Welt und werden bis zu 90 kg schwer. Sie kompensieren ihre wuchtigen Körper mit etwas, das Lambert „vierhändiges vorsichtiges Klettern“ nennt: Sie nutzen „beide Hände und beide Füße, um sich bei der Fortbewegung an Ästen festzuhalten.“

Sie südasiatischen Gibbons sind das genaue Gegenteil davon.

Diese zwölf Arten sind „die einzigen echten Brachiatoren“, was bedeutet, dass sie sich Hand über Hand greifend durch die Bäume schwingen, so Lambert. Ihre breiten und beweglichen Schultern helfen ihnen auch dabei, sich bis zu sechs Meter weit von Ast zu Ast zu schwingen.

FLUGHÖRNCHEN

Die nordamerikanischen Flughörnchen schlafen und bauen ihre Nester in Baumhöhlen, in denen sie sich auch fortpflanzen, informiert uns Marne Titchenell, eine Programmspezialistin für Wildtiere an der Ohio State University, per E-Mail. Die Säugetiere kommen von den Bäumen herunter, um nach Nüssen, Beeren und Insekten zu suchen.

Die können dank ihrer Flughaut, die sich vom Hand- bis zum Fußgelenk erstreckt, auch von Baum zu Baum gleiten. Die Muskulatur in der Flughaut sorgt dafür, dass sie eng am Körper anliegt, wenn die Hörnchen sie gerade nicht einsetzen. Ihre scharfen Krallen helfen ihnen bei der Landung.

Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

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