Galerie: TierReich: Besondere Schnappschüsse der NatGeo-Fotografen
Diese Kolonne von Goldschopfpinguinen, die gerade ihre Mauser hinter sich haben, stapft den Rücken eines alten Vulkankraters auf der subantarktischen Marion-Insel hinauf. Dahinter befindet sich „das Amphitheater“ – eine Reihe von Terrassen im Krater, die im Laufe der Äonen durch das Nisten und Mausern der Pinguine abgetragen wurden. „Der Klang all der Pinguine, die aus diesem mehrschichtigen Halbkrater widerhallen, ist wirklich beeindruckend“, sagt der Ökologe Otto Whitehead.
Ein Sonnenstern klammert sich an eine baumartige Tangpflanze im kühlen Südatlantik vor der Küste von Bird Island. Der Tangwald erinnert an einen riesigen Regenwald unter Wasser. Die Bergrücken, die die Falklandinseln bilden, treiben Nährstoffe aus der Tiefe nach oben und schaffen eine reiche Meereswelt, die alle möglichen Arten von Fischen, Säugetieren und Vögeln anlockt.
Nadelkissensträucher und Felssplitter stören das Pumaweibchen Sarmiento (in der Mitte) nicht, ebenso wenig wie ihre 11 Monate alten Jungen. Sie haben sich am Ende eines Wintertages über dem Sarmiento-See in der Nähe des chilenischen Nationalparks Torres del Paine zusammengekuschelt. Die Matriarchin, die mehrere Generationen von Jungen großgezogen hat, verbringt die meiste Zeit mit Jagen und Schlafen an dieser Uferlandschaft.
Ein Asiatischer Elefant schaut durch das Laub im Inani-Wald in Bangladesch, am Rande des größten Flüchtlingslagers der Welt. Das Tier ist einer von 38 Elefanten, die Wald gefangen sind, der an das Lager grenzt – dieses blockiert ihre Wanderrouten.
Naturschützer halten einen erkrankten Graureiher und andere Vögel, die nach dem Versprühen des Pestizids Fenthion im kenianischen Bunyala-Reisanbaugebiet gestorben sind. Dorfbewohner sammeln und essen die Vögel, obwohl sie vergiftet sind.
Nachdem sie eine Stunde lang hinter einer Wand aus Sträuchern auf der Lauer lag und sich dann eine weitere halbe Stunde lang an ihre Beute über hundert Meter unwegsames Grasland heranpirschte, springt die Pumadame Sarmiento ein Guanako an. Das starke Männchen springt zur Seite und entkommt seinem Feind mit den scharfen Krallen.
Felsenpinguine müssen die felsigen Klippen und brechenden Wellen navigieren, wenn sie zur und von der Marion-Insel kommen.
Krabbenfresser hieven sich auf Treibeis, um ein Nickerchen zu machen, Nachwuchs zu gebären oder sich vor Orcas und Seeleoparden in Sicherheit zu bringen. (Wie nötig das ist, verraten die auffälligen Narben.) Da vor der Antarktischen Halbinsel weniger Meereis zur Verfügung steht, bieten Eisberge wie dieser, der von Gletschern an Land gekalbt wurde, den Tieren kritische Ruheplätze. Trotz ihres Namens ernähren sich Krabbenfresser hauptsächlich von garnelenartigem Krill – ein weiteres antarktisches Grundnahrungsmittel, dessen Zukunft ungewiss ist.
Während einer ganztägigen Balz verfolgt Charqueado (links), ein vierjähriger Puma, ein Weibchen, knirscht mit den Zähnen und grunzt. Nach Angaben des Fotografen Ingo Arndt paarte er sich mit ihr fünf Mal innerhalb einer Stunde an einer relativ exponierten Stelle. Anstatt ihrer Wege zu gehen, schlenderten die beiden danach auf diesen Felsvorsprung auf privaten Ranchland in der Nähe des Nationalparks Torres del Paine.
Auf den neuseeländischen Chatham-Inseln ist der am besten geschützte Nistplatz für Albatrosse eine natürliche Höhle hoch oben auf Te Tara Koi Koia. Im Inneren bilden Nester aus unzähligen Jahren, die vor der Erosion durch Wind und Regen geschützt sind, hohe Sockel. Die flaumig-grauen Küken werden in fünf Monaten flügge.
Ein halb skalpiertes Graukopfalbatros-Küken auf der subantarktischen Marion-Insel vermittelt auf grausame Weise die Bedrohung, der Seevögel durch invasive Arten ausgesetzt sind. Aus Gründen, die noch nicht vollständig erforscht wurden, begannen Mäuse, die vor 200 Jahren vom Menschen auf die Insel gebracht wurden, nachts an den Vögeln zu fressen. Ohne instinktive Furcht vor dieser neuen Gefahr bleiben die Vögel passiv sitzen, während Mäuse an ihrem Fleisch knabbern, bis sie ihren Verletzungen erliegen.
Eselspinguine sind mit 35 km/h die schnellsten Schwimmer unter den Vögeln. Sie verbringen den ganzen Tag mit der Jagd im Meer, in der Regel in Küstennähe. Dabei versuchen sie, nicht von Robben, Seelöwen und Orcas erlegt zu werden. Die Falklandinseln beherbergen die meisten Eselspinguin-Brutpaare der Welt.
Ein Schmetterlingsfänger auf der Insel Bacan, Indonesien, sortiert seine Exemplare, die er auf Bali verkaufen wird. Von dort aus werden die Schmetterlinge in ganz Asien und weiter an Sammler weltweit exportiert.
Ohrenquallen findet man überall auf der Welt. Sie wurden nach den Mustern auf ihren durchscheinenden Schirmen benannt. Die Nesselzellen in den Tentakeln betäuben ihre Opfer – meist Plankton –, die von den Mundarmen zum Verdauungstrakt gezogen werden.
Dieser junge männliche Löwe war eines von drei Mitgliedern von Kenias berühmtem Rudel Marsh Pride, die 2015 starben. Er hatte von einem Kuhkadaver gefressen, den Massai-Hirten mit dem Insektizid Carbosulfan versetzt hatten. Die Löwen hatten zuvor mehrere Kühe getötet.
Ein weiblicher Würgfalke bewacht seine Küken mit Blick auf die mongolische Ebene. Dschingis Khan soll Hunderte der Vögel zur Jagd gehalten haben. Heute gelten Sakerfalken, wie sie auch genannt werden, wegen des Verlustes ihres Lebensraums und des illegalen Wildtierhandels als gefährdet.
Als die Sonne am Westufer der Marion-Insel untergeht, setzt ein Quartett von Wanderalbatrossen zum rituellen Tanz der Art an – eine komplexe Folge von Rufen und Gesten, darunter ein „Himmelsruf“ des Vogels rechts in Bild. Wanderalbatrosse gehen lebenslange Partnerschaften ein. Das Tanzverhalten, das für gewöhnlich von noch nicht ganz ausgewachsenen Tieren aufgeführt wird, hilft den Individuen bei der Einschätzung potenzieller Partner.
Im Sonnenaufgang von Wyoming präsentieren männliche Beifußhühner stolz ihre Brust und gespreizten Schwänze. Ihre Balzplätze sind Lichtungen zwischen Salbeisträuchern.
Ein Schmetterling der Art Ornithoptera goliath schlüpft in der Küche eines Touristenhauses im West-Papua aus seinem Kokon. Die Jungtiere werden jung getötet, um ihre Flügel zu bewahren. Der Handel mit seltenen Schmetterlingen – sowohl legal als auch illegal – erstreckt sich über den ganzen Planeten, von Fängern über Zwischenhändler bis hin zu Sammlern.
Quallen der Art Olindias formosus sind ein Beispiel für das Paradoxon der glockenförmigen Quallen: Sie sind sowohl zart als auch bedrohlich. Auf dem Meeresboden sitzend, winken sie mit bunten Tentakeln und locken Fische an. Diese betäuben sie dann mit ihren Nesselzellen und verspeisen sie.
Nach dem Training in der Wüste werden die Falken für die Rückfahrt nach Dubai an Stangen gebunden. Die Sicht der Vögel ist so scharf, dass sie durch subtile Bewegungen oder Lichtveränderungen aufgeschreckt werden können. Durch das Aufsetzen der Hauben – eine von den alten Arabern entwickelte Technik – wird ihnen Stress erspart.
Ellie, ein Habicht im Besitz von Lloyd und Rose Buck in England, zieht ihre Flügel ein und streift mit hoher Geschwindigkeit durch enge Öffnungen. Aeronautik-Wissenschaftlern zufolge können die Vögel die Abstände der Bäume und ihre eigene Geschwindigkeit intuitiv einschätzen. So entdecken sie auch schmale Öffnungen, durch die sie hindurchpassen.
Kräftige Farben umrahmen das Auge eines Edwards-Feigenpapageis, der, wie sein Name schon sagt, Feigen (sowie andere Früchte, Nektar und möglicherweise Insekten) frisst. Der auffällige Waldbewohner fühlt sich auch in der Nähe menschlicher Siedlungen in Indonesien und Papua-Neuguinea wohl.
Der Star Arnie lebt mit Lloyd und Rose Buck in Somerset, wo er auf Englisch plaudert und am glücklichsten ist, wenn Lloyd Klavier spielt. Es scheint etwas an klassischer Musik zu geben, das Staren gefällt: Mozart hatte einen Star als Haustier, der einen Teil seiner Musik sang. Arnie mag Mozart, Beethoven, Schubert und Bach.
Ein junger Kormoran versucht sich an seinem vielleicht ersten Tauchgang in Küstennähe. Viele fliegende Seevögel nisten entlang der Antarktischen Halbinsel oder gehen dort auf Nahrungssuche.
Eine Großohr-Wollfledermaus flattert in eine mondbeschienene Nacht. Die Mission: Nahrungssuche. Für Nagetiere und andere kleine Lebewesen auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán ist die Nacht eine besonders gefährliche Zeit, da fleischfressende Fledermäuse auf der Suche nach Beute ihre Schlafplätze verlassen.
Königspinguine flanieren auf dem weißen Sand von Volunteer Point auf der Insel East Falkland. In den 1860ern sah man auf den Inseln nur wenige Pinguine, aber in den 1970ern begann die Population stetig zu wachsen. Heute frequentieren tausend Brutpaare den Strand, der vor 50 Jahren zu einem privaten Reservat wurde.
