Heldin des Artenschutzes: Schimpansenforscherin Jane Goodall wird 90
Sie ist eine lebende Legende. Seit über 60 Jahren kämpft Jane Goodall für den Artenschutz. Die Hoffnung der britischen Verhaltensforscherin, Umweltaktivistin und UN-Friedensbotschafterin ist unerschütterlich.

Ihre Erkenntnisse revolutionierten die Wissenschaft: Primatenforscherin Jane Goodall
Im Jahr 1960 machte Jane Goodall eine atemberaubende Entdeckung. Bei Feldforschungen im Naturreservat Gombe Stream in Tansania beobachtete sie, dass Schimpansen intelligente Wesen mit eigenem Willen und individuellen Gefühlen sind.
Die Forschungsmethode der jungen Britin war wegweisend: Indem sie gezielt das Verhalten der Menschenaffen untersuchte, gewann sie Erkenntnisse, die der Wissenschaft bei einer rein theoretischen Herangehensweise entgangen wären.
So fand sie unter anderem heraus, dass Schimpansen auch Fleisch fressen, Jagd auf andere Affenarten machen und rivalisierende Artgenossen töten. Ihre Studien revolutionierten die Wissenschaft.
Jane Goodall gilt heute als bedeutendste Schimpansenforscherin der Welt. Am 3. April feiert sie ihren 90. Geburtstag.
Galerie: Jane Goodall in Bildern

Jane Goodall: Pionierin der Primatenforschung
Seit über 60 Jahren kämpft die preisgekrönte Umwelt- und Friedensaktivistin, National Geographic Explorerin und UN-Botschafterin für den Erhalt unseres Planeten. Unermüdlich reist sie um den Globus, um Menschen für den Natur- und Artenschutz zu gewinnen.
Dank ihrer Pionierarbeit wurde das Naturreservat Gombe Stream im Jahr 1968 zum Nationalpark erweitert. Jane erhielt inzwischen Forschungsmittel von der National Geographic Society. Die Forschungsarbeit im Nationalpark dauert bis heute an.
1977 gründete sie das Jane Goodall Institute, das sich für den respektvollen Umgang mit Menschen, Tieren und der Natur einsetzt. In ihrem Umwelt- und Sozialprogramm Roots & Shoots engagieren sich mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche in rund 50 Ländern für eine bessere Welt.
Armutsbekämpfung als Schlüssel zum Artenschutz
Im Gespräch mit National Geographic sagte sie: „Mir liegt die Umwelt am Herzen, mir liegen Kinder am Herzen. Ich finde es schrecklich, mir vorzustellen, was in 50 Jahren sein würde, wenn wir jetzt nichts ändern. Manche Leute sagen, wir sollten es jetzt besser etwas langsamer angehen. Nein – wir müssen einen Gang zulegen. Mir bleibt nicht viel Zeit. Ich würde das alles nicht tun, wenn es nichts bringen würde. Aber das tut es.“
Jane ist überzeugt: Armutsbekämpfung ist der Schlüssel zum Artenschutz. Elend und Perspektivlosigkeit der Menschen seien entscheidende Gründe für den Artenverlust in vielen Ländern. Trotz aller Widrigkeiten: Ihre Hoffnung scheint unerschöpflich.
