
Eine Eisbärenmutter ruht sich im Wapusk-Nationalpark im kanadischen Manitoba aus, nachdem sie ihre Jungen gesäugt hat.
Eisbären paaren sich im Frühling. Aber nur die Weibchen, die den Sommer über erfolgreich Fettreserven anlegen konnten, bringen Junge zur Welt. Und das aus gutem Grund: Je nach ihrem Lebensraum verbringen Eisbärenmütter bis zu acht Monate ohne Nahrungsaufnahme in ihrem Bau, um sich um ihren Nachwuchs zu kümmern.
Die jungen Bären bleiben zwei bis drei Jahre bei ihrer Mutter, die sie vor allen Gefahren geschützt, beispielsweise vor männlichen Eisbären. Sie bringt ihnen alles bei, was sie für ihr Leben auf dem Eis wissen müssen: wie man schwimmt, jagt und Bauten für die eigene zukünftige Familie gräbt.
Dscheladas werden regelmäßig mit Pavianen verwechselt. Tatsächlich sind sie die einzigen verbleibenden Vertreter der Gattung Theropithecus, deren Arten einst in ganz Afrika und bis nach Indien und Spanien verbreitet waren.
Sie sind soziale Tiere, die in von Weibchen geführten Familiengruppen leben. Die starken Bindungen der Gruppenmitglieder können ein Leben lang halten und werden durch Aktivitäten wie die gegenseitige Fellpflege gestärkt.
Dscheladamütter spielen viel mit ihrem Nachwuchs. Ein solches Spiel ist das Nachahmen von Gesichtern: Die Mutter zieht eine Fratze und ihr Junges ahmt sie nach.
Ein Würgfalke oder Sakerfalke genießt mit seinen Küken den Ausblick über die weite mongolische Steppe. Die Mütter ziehen ihre Jungen in bereits bestehenden Nestern von Störchen, Adlern oder anderen Vögeln auf, erklärt der Verhaltensökologe Per Smiseth von der University of Edinburgh.
Diese Falkenmutter brütete ihre Eier mehr als einen Monat lang aus, während ihr Partner ihr Futter brachte. Nach dem Schlüpfen kümmerten sich beide Eltern etwa 50 Tage lang um ihren lautstarken Nachwuchs.
Angespornt durch das Heulen seiner Mutter springt ein junger Wolf in Montana aufgeregt an ihr hoch.
Wolfsfamilien sind außergewöhnlich geduldig mit ihrem Nachwuchs. Die Regeln des sozialen Zusammenlebens erlernen sie durch Interaktionen mit ausgewachsenen Wölfen und durch Spiele.
Auch das Heulen, ein Kommunikationsmittel der Wölfe, muss gelernt werden.
Für gewöhnlich wird ein Wolfsrudel von einem Elternpaar angeführt – die beiden einzigen Wölfe der Gruppe, die sich paaren. Der Rest besteht aus Verwandtschaft oder fremden Wölfen, die in das Rudel integriert wurden.
Ältere Geschwister helfen bei der Aufzucht der Jungen. Ungefähr im Alter von zwei Jahren verlassen einige Mitglieder das Rudel und gründen durch Zusammenschlüsse mit fremden Wölfen eigene, neue Rudel.
Buckelwale bekommen nur alle zwei bis drei Jahre Nachwuchs und überschütten ihr Jungtier mit Aufmerksamkeit. Junge Wale säugen ein ganzes Jahr lang und sind erst mit etwa zehn Jahren ausgewachsen.
Während dieser Zeit legen die Mutter und ihr Jungtier Tausende von Kilometern zurück, von den Geburtsstätten in tropischen Buchten bis zu den reichhaltigen Nahrungsgründen in gemäßigten und arktischen Gewässern.
Die hier abgebildeten Wale, die bei Vava’u in Tonga durchs Wasser gleiten, verbringen den Winter in der Antarktis. Einige nordamerikanische Wale ziehen zwischen Alaska und Hawaii umher.
Die größte Bedrohung für die Kälber sind dabei Orcas. Deshalb verständigen sich Mutter und Kalb mitunter „flüsternd“, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Viele Mütter bringen Opfer, aber nur wenige Tiere treiben das derart ins Extrem wie einige Arten von Oktopoden: Sie sterben, damit ihr Nachwuchs eine Chance zu überleben hat.
Nach der Eiablage verschanzt sich der weibliche Oktopus am Meeresboden, um seine Brut zu verteidigen.
Sie beschützt sie vor Fressfeinden und wedelt ihnen frisches, sauerstoffreiches Wasser zu. Durch die konstante Pflege nimmt sie selbst keine Nahrung mehr zu sich und wird im Laufe der Wochen und Monate immer schwächer.
In der kalifornischen Monterey Bay haben Wissenschaftler einen weiblichen Tiefsee-Oktopus beobachtet, der sich vier Jahre lang um seine Eier kümmerte – die längste bekannte Brutpflege der Welt.
Anders als ihre einzelgängerischen Verwandten sind Löwen sehr soziale Katzen. Sie leben in Rudeln, die vorwiegend aus miteinander verwandten Weibchen bestehen – so auch diese Löwenmutter und ihr Nachwuchs im Serengeti-Nationalpark in Tansania.
„Die Weibchen sind der Kern. Das Herz und die Seele des Rudels. Die Männchen kommen und gehen“, sagt Craig Packer, der Direktor des Löwenforschungszentrums an der University of Minnesota.
Die Löwenweibchen beschützen einander vor Gefahren, zum Beispiel männliche Löwen, die den Nachwuchs konkurrierender Männchen töten. Der gesamte Nachwuchs eines Rudels wird von allen Weibchen betreut, gepflegt und gesäugt, auch wenn die eigenen Jungen immer Vorrang haben.
Zwergmäuse sind auf den Feldern und Farmen Europas und Asiens allgegenwärtig. Diese Mutter und ihr Jungtier wurden in Frankreich fotografiert.
Die Mäuse sind gute Kletterer und bauen ihre Nester etwa einen Meter über dem Boden. Dafür weben sie Gräser zu einem gemütlichen runden Kobel, in dem fünf bis sechs Jungtiere aufwachsen. Für Männchen ist der Zutritt verboten.
Die Mütter würgen Futter für ihre Jungtiere hoch, zum Beispiel Insekten, Samen und Vogeleier. Unter Säugetieren ist so ein Verhalten selten, kann aber die Verdauung des Nachwuchses unterstützen.
Ein Kaiserskorpion – eine der größten Skorpionarten der Welt – trägt seinen Nachwuchs auf dem Rücken. „Skorpione sind zwar nicht gerade beliebt, aber die Weibchen sind sehr fürsorgliche Eltern“, sagt Smiseth.
Die Skorpionmütter bringen zwischen 9 und 32 voll entwickelte Jungtiere zur Welt. Der weiße Nachwuchs ist in den ersten paar Wochen nach der Geburt vollständig auf seine Mutter angewiesen. Die Jungen brauchen allerdings keine Nahrung, da sie noch von den Nährstoffen aus der embryonalen Phase zehren, bis sie selbst jagen können.
Alle Skorpionarten kümmern sich um ihren Nachwuchs, was vielleicht einer der Gründe dafür ist, warum sie schon seit hunderten Millionen von Jahren erfolgreich sind und jeden Kontinent mit Ausnahme der Antarktis besiedelt haben.
Ein Großer Panda kuschelt mit seinem Nachwuchs im Wolong Conservation and Research Center in China.
Die Jungtiere sind bei der Geburt enorm winzig – nur 1/900 der Größe ihrer Mutter –, blind, nackt und völlig abhängig von ihrer Mutter.
Pandas gebären oft Zwillinge und müssen entscheiden, welches Jungtier die größere Überlebenschance hat. Diesem widmen sie dann ihre gesamte Aufmerksamkeit. Rabenmütter sind sie aber dennoch nicht: Nach der Geburt hält eine Pandamutter ihr Junges fast ununterbrochen, um es zu wärmen und zu säugen. Ihren Bau verlässt sie nur äußerst selten, um zu essen und zu trinken.
Die Kindheit einer Sattelrobbe geht schnell vorbei – genau wie solche Momente zwischen einer Mutter und ihrem Jungtier im Sankt-Lorenz-Golf in Quebec, Kanada.
Da die jungen Robben auf dem Eis geboren werden, wo sie leichte Beute für Eisbären sind, muss alles sehr schnell gehen.
Die Mutter entwöhnt ihren Nachwuchs schon zwölf Tage nach der Geburt. Während das Jungtier währen dieser Zeit etwa zwei Kilo pro Tag zunimmt, verliert die fastende Mutter etwa drei Kilo pro Tag.
Es ist eine brutale Strategie auf Zeit. Nach diesen zwölf Tagen verlässt die Mutter ihren Nachwuchs, der nun auf sich gestellt ist.
Für diese Japanmakaken in Nagano ist ein Dampfbad Familiensache.
Das warme Wasser der natürlichen Quellen ist für die Makaken entspannend und wärmend zugleich.
Die gegenseitige Fellpflege ist für viele Primaten eine Möglichkeit, um soziale Bindungen zu stärken. Diese wichtige Fähigkeit lernen die Jungtiere von ihren Müttern, um in den enorm sozialen Gruppen von 10 bis 100 Tieren erfolgreich zu sein.
Um die Kinderbetreuung müssen sich die Makakenmütter aber nicht allein kümmern: Auch Männchen tragen und beschützen die Jungen, während Großmütter bei der Aufzucht ebenfalls helfen.
Eine Gepardenfamilie liegt im Serengeti-Nationalpark in Tansania eine Spielpause ein.
Gepardenmütter arbeiten hart: In den ersten Wochen nach der Geburt muss die Mutter mit ihrem Nachwuchs alle paar Tage umziehen, um keine Fressfeinde anzulocken. Wenn alles gut geht, bleiben die Geschwister etwa anderthalb Jahre lang bei ihrer Mutter und lernen zu jagen.
Manche Geparden ziehen nicht nur ihre eigenen Jungen auf, sondern kümmern sich bisweilen auch um den Nachwuchs anderer Artgenossen. Ein besonderes Weibchen namens Eleanor zog ungefähr 10 Prozent aller ausgewachsenen Geparden in der südlichen Serengeti auf.
Ein Sumatra-Nashorn und sein Kalb fressen Grünzeug im Zoo von Cincinnati.
Nashornmütter investieren viel in ihre Kälber: Sie sind etwa 15 Monate lang trächtig, säugen ihr Junges weitere 15 Monate und behalten ihre Kälber in den ersten zwei bis drei Lebensjahren immer in der Nähe.
Mittlerweile gibt es nicht mal mehr 80 Sumatra-Nashörner in der Wildnis. Viele von ihnen fallen Wilderern zum Opfer. Durch den Verlust ihres Lebensraums verteilt sich der Bestand auf mehrere isolierte Populationen. Das erschwert es den Tieren, geeignete Partner für die Fortpflanzung zu finden.
Internationale Zuchtprogramme, an denen auch der Zoo von Cincinnati teilnimmt, sollen die Art retten.
Ein drei Tage alter Seeotter schläft auf dem Bauch seiner Mutter in der Monterey Bay, Kalifornien. Dieser Moment sieht zwar nach Entspannung aus, aber die Ottermutter hat nur wenig Zeit zum Durchatmen.
Im ersten Monat kommt das Weibchen quasi zu nichts. Sie ist die ganze Zeit damit beschäftigt, ihr Baby zu halten.
Als Alleinerziehende haben weibliche Otter ein stetes Dilemma vor Augen: Sie müssen fressen, damit sie Milch produzieren können, aber ihr Nachwuchs kann noch nicht schwimmen.
Die Lösung? Die Mutter wickelt ihr Jungtier in Seetang, damit es an der Oberfläche schwimmt, während sie auf Nahrungssuche ist.
Flusspferde fühlen sich im Wasser pudelwohl. Oft werden sie sogar im Wasser geboren – die Mutter muss ihr Kalb dann an die Oberfläche heben, damit es seinen ersten Atemzug nehmen kann.
Neugeborene Flusspferde können ihren Atem weniger als eine Minute lang anhalten. Dafür können sie unter Wasser säugen, indem sie ihre Naselöcher und Ohren verschließen.
Diese Anpassung ist sehr wichtig, Da FlusspferdMütter bis zu 16 Stunden pro Tag mit ihren Kälbern in den Flüssen und Seen Afrikas verbringen – oder im San Diego Zoo, wo diese Mutter und ihr Kalb zu Hause sind.
Ein weiblicher Graukopf-Flughund hängt mit seinem Jungtier von einem Baum. Die beiden Flughunde gehören zu einer Kolonie im Yarra Bend Park im australischen Bundesstaat Victoria.
Die Weibchen haben für gewöhnlich nur ein Junges pro Wurf, das seine Körpertemperatur anfangs nicht selbst regulieren kann. Während dieser Zeit legt die Mutter ihre Flügel um ihren Nachwuchs. Wenn sie nachts loszieht, um Früchte, Pollen und Nektar zu fressen, hält sich das Junge an ihrem Fell fest.
Ein Rotnackenwallaby und sein Jungtier kuscheln im Bunya-Mountains-Nationalpark in Queensland, Australien. Rotnackenwallabys sind nur einen Monat lang trächtig, aber ihr neugeborener Nachwuchs ist kaum größer als eine Bohne. Wie bei allen Beuteltieren entwickelt sich das junge Wallaby daher noch etliche Zeit im Beutel der Mutter weiter. Nach der Geburt kriecht es hinein und bleibt dort etwa neun Monate. Wenn es alt genug ist, um herauszukommen, wird es noch vier bis fünf weitere Monate von der Mutter gesäugt. Nicht selten hat es dann bereits Gesellschaft: Wallabymütter können bis zu drei Jungtiere gleichzeitig haben – eines im Uterus, eines im Beutel und ein drittes, das den Beutel bereits verlassen hat. Sumpfwallabys gehen sogar noch einen Schritt weiter. Ihre neue Eizelle wird bereits ein bis zwei Tage vor der Geburt ihres aktuellen Jungtiers befruchtet. Dadurch können sie theoretisch ununterbrochen trächtig sein.
Ein Indischer Langur und sein Junges baden im Licht der untergehenden Sonne in der Nähe von Jodhpur in Indien.
Languren leben in Gruppen aus miteinander verwandten Weibchen sowie deren Nachwuchs und einem oder mehreren Männchen. Die Weibchen sind kooperativ und unterstützen einander manchmal bei der Pflege des Nachwuchses.
Für die Jungtiere stehen die Chancen trotzdem schlecht. Mehr als die Hälfte überlebt nicht bis ins Erwachsenenalter, da sie Krankheiten, Fressfeinden oder Artgenossen zum Opfer fallen. Wenn Männchen eine Gruppe übernehmen, töten sie den Nachwuchs ihrer Konkurrenten für gewöhnlich.
Manchmal entführen Weibchen auch die Jungtiere anderer Gruppen.
Eine Angola-Giraffe und ihr Kalb streifen bei Sonnenaufgang über die Ebenen von Namibia.
Giraffenkälber können schon 30 Minuten nach der Geburt stehen. Eine wichtige Fähigkeit, denn für viele Raubtiere in Afrika sind sie ein gefundenes Fressen.
Zuvor muss die Mutter jedoch eine 15-monatige Trächtigkeit durchlaufen, damit das fast zwei Meter große Baby starke Muskeln und ein Nervensystem entwickeln kann.
Wenn die Kälber etwas älter sind, organisieren sich die Weibchen mitunter einen „Babysitter“: Die Giraffenmütter lassen ihren Nachwuchs dann bei anderen Weibchen.
